Bert Papenfuß-Gorek: Unterschied zwischen den Versionen

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Autor, vor allem Lyriker, und Teilzeit-Musiker aus Berlin (* als Bert Papenfuß am 11.1.1956 in Stavenhagen).
Autor, vor allem Lyriker, und Teilzeit-Musiker aus Berlin (* als Bert Papenfuß am 11.1.1956 in Stavenhagen).


Gelernter Elektronikfacharbeiter und Beleuchtungstechniker, arbeitete nach seinem Dienst als Bausoldat zunächst als Theaterbeleuchter in Schwerin und zog 1976 nach Berlin. Ab 1980 wurde er hier als freier Schriftsteller bekannt. Wegen fehlender Publikationsmöglichkeiten performte er eigene Texte zusammen mit Musikern wie Lutz Heyler von der frühen Ostberliner Punkband '''[[Saalschutz]]''', eigene Versuche als Musiker im Rahmen der Formation '''[[Der Schwarze Kanal (Berlin)|Der Schwarze Kanal]]''' gab er als talentlos auf. Dafür wurden in den 1980er Jahren seine Texte von mehreren Bands verwendet, die in/aus deren Umfeld entstanden, so z.B. '''[[Rosa Extra]]''', '''[[Bleibeil]]''', '''[[Corp Cruid]]''', '''[[Etzel in Mecklenburg]]''' und '''[[Ornament & Verbrechen]]''', aber auch '''[[Freygang]]''' und '''[[Herbst in Peking]]'''. Aufnahmen als Sprecher eigener Texte entstanden zwischen 1984 und 1986 in verschiedenen Besetzungen mit [[Bernd Jestram]], [[Ronald Lippok]] und [[Stephan Hachtmann]]. Seine Gedichte wurden außerdem in verschiedenen Samisdat-Zeitschriften veröffentlicht, bevor 1988 mit ''"dreizehntanz"'' sein erstes "offizielles Buch" innerhalb der DDR im Aufbau-Verlag erscheinen konnte.<br>Zu seinem engeren intellektuellen Freundeskreis zählte auch der später als Stasispitzel enttarnte [[Sascha Anderson]]. Obwohl sämtliche Aktivitäten von Papenfuß ebenfalls engmaschig durch das MfS (aber offensichtlich nicht durch den IM Anderson) überwacht wurden, beurteilte er diesen Aspekt später sowohl zwischenmenschlich wie auch zeithistorisch ambivalent.
Gelernter Elektronikfacharbeiter und Beleuchtungstechniker, arbeitete nach seinem Dienst als Bausoldat zunächst als Theaterbeleuchter in Schwerin und zog 1976 nach Berlin. Ab 1980 wurde er hier als freier Schriftsteller bekannt. Wegen fehlender Publikationsmöglichkeiten performte er eigene Texte zusammen mit Musikern wie Lutz Heyler von der frühen Ostberliner Punkband '''[[Saalschutz]]''', eigene Versuche als Musiker im Rahmen der Formation '''[[Der Schwarze Kanal (Berlin)|Der Schwarze Kanal]]''' gab er als talentlos auf. Dafür wurden in den 1980er Jahren seine Texte von mehreren Bands verwendet, die in/aus deren Umfeld entstanden, so z.B. '''[[Rosa Extra]]''', '''[[Bleibeil]]''', '''[[Corp Cruid]]''', '''[[Etzel in Mecklenburg]]''' und '''[[Ornament & Verbrechen]]''', aber auch '''[[Freygang]]''' und '''[[Herbst in Peking]]'''. Aufnahmen mit ihm als Sprecher eigener Texte entstanden zwischen 1984 und 1986 in verschiedenen Besetzungen mit [[Bernd Jestram]], [[Ronald Lippok]] und [[Stephan Hachtmann]] (2008 auf CD ''"Ation-Aganda"'' wiederveröffentlicht). Seine Gedichte wurden außerdem in verschiedenen Samisdat-Zeitschriften veröffentlicht, bevor 1988 mit ''"dreizehntanz"'' sein erstes "offizielles Buch" innerhalb der DDR im Aufbau-Verlag erscheinen konnte. <br>Nach 1990 entstand die musikalische Formation '''Novemberklub''', wiederum mit Jestram und Lippok sowie Mario Mentrup (g, voc) von der Westberliner Band '''Knochen=Girl''' und weiteren Gästen aus dem Umfeld von '''[[Ornament & Verbrechen]]''' wie Sarah Marrs (voc) und Brad Hwang (sax) sowie [[Sascha Anderson]] (voc).<br>Zu seinem engeren intellektuellen Freundeskreis zählte auch der später als Stasispitzel enttarnte [[Sascha Anderson|Anderson]]. Obwohl sämtliche Aktivitäten von Papenfuß ebenfalls engmaschig durch das MfS (aber offensichtlich nicht durch den IM Anderson) überwacht wurden, beurteilte er diesen Aspekt später sowohl zwischenmenschlich wie auch zeithistorisch ambivalent.


Netzinfo: [https://de.wikipedia.org/wiki/Bert_Papenfu%C3%9F-Gorek Wikipedia]
Netzinfo: [https://de.wikipedia.org/wiki/Bert_Papenfu%C3%9F-Gorek Wikipedia]


== Musik (Auswahl) ==
== Aufnahmen (Auswahl) ==
* ''tba.''
* 1984: O.T.O.B. - Umfugs Beginnens Verrichtung (Tape)
* 1986: Sternhagel (Tape)
* 1987: Kitt'sche Sentenzen zur Selbst-Stefung & merwigem Streichtum, insamt dalled Aschkenasen=farbenen Skorne-Fackeleien, auf: ''"Lautpoesie. Eine Anthologie. Folge 1."'' (Tape Compilation, Gertraud Scholz Verlag | 2000 CDr Re-Issue)
* 1992: '''Novemberklub''' - nymfonie: krallerbach & lederbissen (CD Buchbeilage zu dem Papenfuß-Band ''"Nunft"'', Steidl Verlag)
* 1994: '''novemberklub''' & '''[[o.T.|o.t.]]''' - tiské (CD Buchbeilage, Steidl Verlag G-4595)
* 1997: '''[http://www.frankmoebus.de/ möbus]''' / '''[http://www.andreas-scheffler.de/ scheffler]''' / '''papenfuß''' - lebendig im "Gelben Löwen" Fürth (Tape)
* 1998: '''[[Herbst in Peking]]''' - Amnestie für Mecklenburg I: Clockwork Oranje / Tamponlovesong / St. Alzheim / Mecklenbourg Kowboy (CD Buchbeilage zu '''Bert Papenfuß''': ''"SBZ Land und Leute"'', [[Moloko Plus]] PLUS 016)
* 2001: '''Bert Papenfuß''' mit [[Bernd Jestram]], [[Ronald Lippok]] und [[Stephan Hachtmann]] - Intro / Des Unterlassenen Auferstehung, auf: ''"Von Acid nach Athlon und zurück"'' (CD Compilation, Ventil Verlag)
* 2002: '''Hombaba''' (= [[Trötsch]] & Papenfuß, mit Tone Avenstroup und Lopez Mausere) - Muspilli, auf: ''[[Sampler - Sodbrenner|"Sodbrenner"]]'' (CD Compilation, Auriga Records)
* 2004: '''[[Trötsch]] & Papenfuß''' - Extra Muspilli Visual, auf: ''[[Sampler - Muspilli Spezial - 9 Versionen des Weltuntergangs|"Muspilli Spezial - 9 Versionen des Weltuntergangs"]]'' (CD Compilation, Auriga Records)
* 2006: Eines toten Mannes Braut (rec. 1989, mit [[Jeremy Clarke]]), auf: ''[[Sampler - Spannung. Leistung. Widerstand. Magnetbanduntergrund DDR 1979-1990|"Spannung. Leistung. Widerstand. Magnetbanduntergrund DDR 1979-1990"]]'' (Buch+CD Compilation, ZickZack ZZ 2015)
* 2006: '''[[Tarwater]]''' feat. '''Bert Papenfuß''' - Muspilli Spezial, auf: ''"Heilung durch Mu[SIC]"'' (CD Compilation, modul8.007)
* 2008: '''Bert Papenfuß''' mit [[Bernd Jestram]], [[Ronald Lippok]] und [[Stephan Hachtmann]] - Ation-Aganda (CD Buchbeilage, Urs Engeler Editor)
* 2019: '''[[!The Same]]''' & '''Bert Papenfuß''' - Im Tee ums Karree / Mernacht, Späukentiet / Die Werwölfe von Weissensee, auf: ''[[Sampler - Muspilli Rökrökr Mashup|"Muspilli Rökrökr Mashup"]]'' (2xLP/CD, [[Moloko Plus]] PLUS 104)
* 2021: '''[[Trötsch]] & Papenfuß''' - Fickfackerie & Weihdach, auf: ''[[Sampler - Being on the Beat|"Being on the Beat"]]'' (CD Compilation, [[Moloko Plus]] PLUS 100)
* 2023: '''Bert Papenfuß''' / [[Bernd Jestram]] / [[Ronald Lippok]] - Klangödeschwall, auf: ''[[Sampler - Magnetizdat DDR / Magnetbanduntergrund Ost 1979-1990|"Magnetizdat DDR / Magnetbanduntergrund Ost 1979-1990"]]'' (3xLP Compilation, [[Iron Curtain Radio]] ICR 07)


[[Category:Stavenhagen]]
[[Category:Stavenhagen]]

Version vom 29. Juli 2023, 12:32 Uhr

Autor, vor allem Lyriker, und Teilzeit-Musiker aus Berlin (* als Bert Papenfuß am 11.1.1956 in Stavenhagen).

Gelernter Elektronikfacharbeiter und Beleuchtungstechniker, arbeitete nach seinem Dienst als Bausoldat zunächst als Theaterbeleuchter in Schwerin und zog 1976 nach Berlin. Ab 1980 wurde er hier als freier Schriftsteller bekannt. Wegen fehlender Publikationsmöglichkeiten performte er eigene Texte zusammen mit Musikern wie Lutz Heyler von der frühen Ostberliner Punkband Saalschutz, eigene Versuche als Musiker im Rahmen der Formation Der Schwarze Kanal gab er als talentlos auf. Dafür wurden in den 1980er Jahren seine Texte von mehreren Bands verwendet, die in/aus deren Umfeld entstanden, so z.B. Rosa Extra, Bleibeil, Corp Cruid, Etzel in Mecklenburg und Ornament & Verbrechen, aber auch Freygang und Herbst in Peking. Aufnahmen mit ihm als Sprecher eigener Texte entstanden zwischen 1984 und 1986 in verschiedenen Besetzungen mit Bernd Jestram, Ronald Lippok und Stephan Hachtmann (2008 auf CD "Ation-Aganda" wiederveröffentlicht). Seine Gedichte wurden außerdem in verschiedenen Samisdat-Zeitschriften veröffentlicht, bevor 1988 mit "dreizehntanz" sein erstes "offizielles Buch" innerhalb der DDR im Aufbau-Verlag erscheinen konnte.
Nach 1990 entstand die musikalische Formation Novemberklub, wiederum mit Jestram und Lippok sowie Mario Mentrup (g, voc) von der Westberliner Band Knochen=Girl und weiteren Gästen aus dem Umfeld von Ornament & Verbrechen wie Sarah Marrs (voc) und Brad Hwang (sax) sowie Sascha Anderson (voc).
Zu seinem engeren intellektuellen Freundeskreis zählte auch der später als Stasispitzel enttarnte Anderson. Obwohl sämtliche Aktivitäten von Papenfuß ebenfalls engmaschig durch das MfS (aber offensichtlich nicht durch den IM Anderson) überwacht wurden, beurteilte er diesen Aspekt später sowohl zwischenmenschlich wie auch zeithistorisch ambivalent.

Netzinfo: Wikipedia

Aufnahmen (Auswahl)