Die Art

Aus Parocktikum Wiki
Die Art
Gründung: 1986
Auflösung: 2001
Genre: Punk-Dark Wave
Website: http://www.die-art.de
Gründungsmitglieder
Gesang: Holger Makarios Oley
Bass: Christoph Heinemann
Gitarre: André Friedrich
Schlagzeug: Thomas Stephan
Besetzung ab März 2007
Gesang: Holger Makarios Oley
Gitarre: Thomas Gumprecht
Schlagzeug: Sven Löbert
Bass: Conrad Hoffmann

Die Band Die Art gründete sich 1986 in Leipzig aus der Vorgängerband Die Zucht und zählt zu den Die anderen Bands, die die Wende in der Deutsche Demokratische Republik in musikalischer Hinsicht prägten. Charakteristisch für Die Art war die düstere melancholische Lyrik gepaart mit Punk- und Gitarrensound, teils auch Dark Wave. Die Texte sind sowohl englisch (vorwiegend in den ersten Alben) als auch deutsch (in späteren Alben).

Geschichte

Im November 1985 wurde Gitarrist Friedrich vom NVA - Grau in Grau verschluckt (die staatlich beurkundete "Spielerlaubnis" der ersten Einstufung als "Die Art" verschaffte ihm einige Erleichterungen während der 18monatigen Kasernierung). Thomas Gumprecht trat seine Nachfolge an.

Noch aus Zeiten von Die Zucht gab es ein kurzes Intermezzo eines Saxophonisten (sein Mitwirken war auf den von Sänger Makarios eingefädelten Kuhhandel zurückzuführen, der die Benutzung des Proberaums in seiner früheren Berufsschule, der Leipziger Gutenbergschule zu der folgenden Bedingung akzeptierte: wenn Proberaum - dann spielt ein Saxophonist bei Die Art). Dieses eher seltsame Kapitel der Bandgeschichte erledigte sich kurzerhand mit einem von der gesamten Band organisierten, neuen Proberaum und beendete die personellen Wechsel.

Die konstante Besetzung von Die Art ab 1987: Gumprecht/ Heinemann/ Makarios/ Stephan

Die Art erspielte sich schnell ein größeres Publikum. Lutz Schramm entdeckte Die Art 1987 für seine Radiosendung Pa-rock-ti-kum und spielte Die Art Coverversion von Chrome: "3rd from the sun", von Die Art kurzerhand unter dem Titel "Chrome" veröffentlicht, was zusätzlich zur Popularität der Band beitrug. In dieser Zeit stieß Andreas Seyffert (Keyboard) zu Die Art und wirkte am ersten Tape "Would You Mind Us Looking For?" mit, verließ die Band dann aber wieder.

Ende 1987 nahm der Radiosender DT64 die 2. Parocktikum-Session mit Die Art auf, die später als 2. Tape "Just Another Hit" veröffentlicht wurde. Mangels der Möglichkeit ein eigenes Album zu produzieren, brachte Die Art bis 1989 vier Tapes in Eigenproduktion heraus, von welchen "Dry" das bekannteste und meistverkaufte Underground-Tape der DDR wurde.

1989 schaffte es der Song "Sie Sagte" auf die erste Parocktikum-LP (Amiga/ VEB Deutsche Schallplatte). Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt beim letzten FDJ-Pfingsttreffen 1989 vor 10000 Zuschauern.

Im Spätsommer 1989 verließ der Schlagzeuger Thomas Stephan Die Art und die DDR via Ungarn. Als gleichwertigen Ersatz verstärkte Dirk Scholz ("Die Anderen") die Band. Ein erster Plattenvertrag beim Label Amiga scheiterte 1989 wegen des Songs "Wide Wide World", da ganz konkret der Verzicht oder eine Textänderung des Songs "Wide Wide World" von Amiga zur Bedingung gemacht - und von Die Art abgelehnt wurde.

Liedtext-Auszug aus "Wide Wide World" (...the world is wide and here it's grey'n'grey, grey'n'grey is our city, grey'n'grey but I want to see the colours of the world, I want to see the wide wide world...)

Nach der Wende erschien 1990 das Debütalbum "Fear" bei Amiga (und mit "Wide Wide World"). Es verkaufte sich bis jetzt ca. 25000 mal und ist das erfolgreichste Album der Band. 1991 kehrte Thomas Stephan zurück. Im gleichen Jahr erschien das zweite Album "Gold". Im Gegensatz zu den ersten beiden Alben, die sehr punkig klangen, war das 3. Album "Gift" (1993) ein sehr glattgebügeltes Pop-Album. Durch diesen musikalischen Stilbruch verkaufte sich das Album anfangs nur zögerlich. Pünktlich zur Album - VÖ begann das Insolvenzverfahren von AMIGA und das Album hatte faktisch keinen Vertrieb.

Das Album "But", welches 1994 erschien, war wieder deutlich härter und gilt als eines der besten und ausgewogensten Alben. 1995 entschied sich die Band ihre besten deutsche Titel vor 1990 auf ein Album aufzunehmen. Das Schiff entstand. Das Album "Still" (1996) ist das 2. rein deutschsprachige Album. 1997 folgte das experimentelle Album "Adnama" inkl. einer ausgekoppelten Maxi-CD "Radiokrieg". Das Titelstück ist ein Cover von einem Amanda Lear-Song, wodurch sich der Albumname erklärt. Bei dem „fast unplugged“-Album "Mellow Versions" von 1998 und bei der anschließenden Club-Tournee spielte die Cellistin Susanne V. Thiele mit. Bei diesem ruhigen Album tritt die dunkle Stimme vom Sänger Makarios deutlicher als sonst in den Vordergrund.

1999 trennten sich Die Art von Christoph Heinemann und spielte 2000 mit Christian Schierwagen am Bass das letzte Studio-Album "Last" ein, welches wieder etwas gitarrenlastiger und melodiöser ist. Zusammen mit Conrad Hoffmann am Bass ging Die Art ein letztes Mal auf Tour und löste sich am 22. Dezember 2001 nach ihrem letzten Konzert in der Moritzbastei in Leipzig auf.

Nur ein einziges Mal machten sie am 17. April 2004 eine Ausnahme und spielten im traditionsreichen Dresdner Ballhaus „Gare de la Lune“ zusammen mit den Freunden der italienischen Oper, die seit 12 Jahren nicht mehr aufgetreten waren, anlässlich des 40sten Geburtstages von Sänger R.J.K.K.Hänsch alias Ray van Zeschau.


Als Nachfolgeprojekt wurde Wissmut gegründet, bei dem Makarios, Thomas Gumprecht, Conrad Hoffmann, sowie Shiva Rudra als neuer Schlagzeuger, dabei sind.

Doch ein Comeback der Band sollte stattfinden! Im Februar 2007 wurde die Reunion der Band verkündet. Kurz darauf, im März 2007, wurde das Album "Pale" mit raren Tracks, Demos und unveröffentlichten Versionen veröffentlicht, welches nur direkt auf Anfrage erhältlich ist. Das neue Album "Alles was dein Herz begehrt" erscheint am 05. Oktober.

Diskografie

Tapes

  • 1987: Would You Mind Us Looking For?
  • 1988: Just Another Hit - Live
  • 1989: Dry
  • 1989: Just Another Hit Again

Alben

  • 1990: Fear
  • 1991: Gold
  • 1993: Gift
  • 1994: But
  • 1995: Das Schiff
  • 1996: Still
  • 1997: Adnama
  • 1998: Mellow Versions
  • 1999: Dry (Wiederveröffentlichung der Tape-Aufnahmen)
  • 2000: Last
  • 2002: LastLive Sequences
  • 2007: Pale (Collectors Edition)
  • 2007: Alles was dein Herz begehrt

Singles und EP

  • 1990: I Love You Marian (B-Seite: Das Schiff) - 7"
  • 1992: Jane Plays Guitar - EP
  • 1993: Black Hearts
  • 1993: Trance - Mini CD
  • 1995: Das Schiff - EP
  • 1996: Nur 1 Traum - EP
  • 1997: Radiokrieg
  • 1997: The Secret Markt 9 Sess. - EP
  • 1999: Mellowash XL - EP
  • 2000: Hour Of Parting - EP

Besonderheiten

  • 1994: Gold (Re-Release mit 4 zusätzlichen Tracks)
  • 1994: But (Erstauflage mit zus. 5-Track-CD)
  • 2002: Brachialpop 1 (Labelsampler, Die Art „Vereinsamt“)
  • 2002: Ein Abend mit Die Art (VHS mit Konzertmitschnitt und Interview)


Zeitschriften-Artikel


Weblinks