Gefahrenzone: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Parocktikum Wiki
Zeile 5: Zeile 5:
Gemeinsame Konzerte mit '''[[Airtramp]]''' entwickelten Kontakte zum Hinterhofproduction-"Label" in Jena, wo ab Januar 1987 mehrere Kassettenproduktionen entstanden. Hier wirkte die Band auch an einem Underground-Film zur Ausreise-Thematik mit ("Von einem der auszog"). Nach Parocktikum-Airplay von "Stein auf Stein" im Mai 1987 errang '''Gefahrenzone''' schnell überregionale Popularität. Um auch Konzerte außerhalb der Kirche und in anderen Städten geben zu können, unterzog sich die Band im November 1988 einem Einstufungs-Test, der vom MfS gezielt sabotiert wurde. Zurückgeworfen auf semilegale Auftrittsmöglichkeiten erweiterte '''Gefahrenzone''' Besetzung und musikalische Vielfalt. Ein letzter offizieller Versuch, sie durch drei gleichzeitige NVA-Einberufungsbefehle mundtot zu machen, scheiterte am Ende der DDR im November 1989. Nach einigen Konzerten in den Alten Bundesländern und Veröffentlichungen auf Independent-Tonträgern löste sich die Band im Mai 1990 auf.  
Gemeinsame Konzerte mit '''[[Airtramp]]''' entwickelten Kontakte zum Hinterhofproduction-"Label" in Jena, wo ab Januar 1987 mehrere Kassettenproduktionen entstanden. Hier wirkte die Band auch an einem Underground-Film zur Ausreise-Thematik mit ("Von einem der auszog"). Nach Parocktikum-Airplay von "Stein auf Stein" im Mai 1987 errang '''Gefahrenzone''' schnell überregionale Popularität. Um auch Konzerte außerhalb der Kirche und in anderen Städten geben zu können, unterzog sich die Band im November 1988 einem Einstufungs-Test, der vom MfS gezielt sabotiert wurde. Zurückgeworfen auf semilegale Auftrittsmöglichkeiten erweiterte '''Gefahrenzone''' Besetzung und musikalische Vielfalt. Ein letzter offizieller Versuch, sie durch drei gleichzeitige NVA-Einberufungsbefehle mundtot zu machen, scheiterte am Ende der DDR im November 1989. Nach einigen Konzerten in den Alten Bundesländern und Veröffentlichungen auf Independent-Tonträgern löste sich die Band im Mai 1990 auf.  


1993 gab es noch eine Reunion für zwei Konzerte in ihrer Heimatstadt, weitere Reunion Konzerte fanden 2010 in Braunsdorf und im Klubhaus Saalfeld statt.
1993 gab es noch eine Reunion für zwei Konzerte in ihrer Heimatstadt, weitere Reunion Konzerte fanden 2010 in Braunsdorf und im Klubhaus Saalfeld statt. Letzteres war eine Benefizveranstaltung des Salma e.V.(für Kinder aus der Westsahara) mit FreygangBand aus Berlin und der Earthbend aus Finsterwalde.  


== Besetzung ==
== Besetzung ==
Zeile 19: Zeile 19:
ab 2010 mit
ab 2010 mit
* Steffen Gräf - git
* Steffen Gräf - git
* Zippel - dr
* Peter Martin Zippel - dr
* Melchoir Herbig - percussion, voc
* Melchior Herbig - percussion, voc
* Sven Einsiedel - percussion, voc
* Sven Einsiedel - percussion, voc
* Anja Ballasus - back-voc
* Sabine Herbig - back-voc
* Sabine Herbig - back-voc
* Nordrun Strunz -back-voc
* Nordrun Strunz -back-voc

Version vom 13. Januar 2011, 21:25 Uhr

Band aus Saalfeld, 1985 bis 1990 (1993).

Gegründet von vier Mitgliedern der Jungen Gemeinde in Saalfeld nach dem Vorbild der Band Airtramp aus Jena. Erster Auftritt im Mai 1986, wie fast alle folgenden im innerkirchlichen Rahmen, trotzdem bzw. gerade deshalb von Anfang an unter ständiger Observation der Staatssicherheit. Selbstgewählter Schwerpunkt lag auf deutschen Texten zu kritischen gesellschaftspolitischen Themen, neben Vertonungen von B.Brecht, E.Mühsam und Ch.Bukowski. Musikalische Besonderheit waren außer dem offensiv zur Schau gestelltem Dilettantismus vor allem der Verzicht auf Gitarre und ständiges Wechseln der Instrumente zwischen den Musikern.

Gemeinsame Konzerte mit Airtramp entwickelten Kontakte zum Hinterhofproduction-"Label" in Jena, wo ab Januar 1987 mehrere Kassettenproduktionen entstanden. Hier wirkte die Band auch an einem Underground-Film zur Ausreise-Thematik mit ("Von einem der auszog"). Nach Parocktikum-Airplay von "Stein auf Stein" im Mai 1987 errang Gefahrenzone schnell überregionale Popularität. Um auch Konzerte außerhalb der Kirche und in anderen Städten geben zu können, unterzog sich die Band im November 1988 einem Einstufungs-Test, der vom MfS gezielt sabotiert wurde. Zurückgeworfen auf semilegale Auftrittsmöglichkeiten erweiterte Gefahrenzone Besetzung und musikalische Vielfalt. Ein letzter offizieller Versuch, sie durch drei gleichzeitige NVA-Einberufungsbefehle mundtot zu machen, scheiterte am Ende der DDR im November 1989. Nach einigen Konzerten in den Alten Bundesländern und Veröffentlichungen auf Independent-Tonträgern löste sich die Band im Mai 1990 auf.

1993 gab es noch eine Reunion für zwei Konzerte in ihrer Heimatstadt, weitere Reunion Konzerte fanden 2010 in Braunsdorf und im Klubhaus Saalfeld statt. Letzteres war eine Benefizveranstaltung des Salma e.V.(für Kinder aus der Westsahara) mit FreygangBand aus Berlin und der Earthbend aus Finsterwalde.

Besetzung

  • Stefan Stake - bg, sax, voc
  • Ralf Herbig - voc, dr, bg, fl
  • Arndt Noa - sax, voc, dr, tp
  • Lutz Semmler - dr, voc, bg

ab 1989 ergänzt durch

  • Martin Devrient - voc, fag
  • Beate Rabe - back-voc
  • Gislinde Strunz - back-voc

ab 2010 mit

  • Steffen Gräf - git
  • Peter Martin Zippel - dr
  • Melchior Herbig - percussion, voc
  • Sven Einsiedel - percussion, voc
  • Anja Ballasus - back-voc
  • Sabine Herbig - back-voc
  • Nordrun Strunz -back-voc

Musik

Saalfeld by Night (Tape 1987)

Hinterhofproduction Jena

Dein Platz ist nicht an irgendeiner dreckigen Theke (Tape 1989)

Hinterhofproduction Jena

The last Walz (Tape 1989)

Hinterhofproduction Jena

Born in DDR (DLP Compilation 1990)

Frankreich, Just In-Label

  1. Stein auf Stein II

Parocktikum 2 (Tape Compilation 1990)

  1. Stein auf Stein
  2. Machtlos

Gefahrenzone (CD 1998)

The best of 1987 - 1989