Rosengarten

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PostPunk-Band aus Salzwedel, 1985 bis ca. 1990. Kurze Neu-Formierung 1993.

Keimzelle war das Musik-Projekt Art Of Steel von Torsten Füchsel und Torsten Fütterer, durch das Hinzukommen von Torsten Thönert, Kirsten Hilke und Alex Carstensson entstand bis Anfang 1985 eine konstante Besetzung, die sich schließlich in Rosengarten umbenannte, nach dem Bauhaus-Song "Rosegarden Funeral Of Sores", die das Motto ihrerseits vom Velvet Underground Songwriter John Cale entlehnt hatten. Der ursprüngliche Wunschname Funeral Of Sores musste ebenso wie Rosegarden verworfen werden, als die Band ihre erste Einstufung durchlief, erst die deutsche Version wurde akzeptiert. Differenzen über die Ausrichtung führten im Herbst 1986 zum Ausstieg von Carstensson, er gründete 1988 in Berlin die musikalisch verwandten B.Crown (dann wieder zusammen mit "Peggy" Füchsel). Kirsten Hilke verließ 1987 mit Hilfe einer "Ausreisehochzeit" die DDR in Richtung Amsterdam, und Peggy wechselte dauerhaft an die Gitarre. Am Bass stieg Marion Semlow, die Ehefrau von Helge, in die Band ein, die beide als Paar deren Profil danach entscheidend prägten. Durch Peggys NVA-Wehrdienstzeit und folgendem Wechsel nach Berlin wurde die schrittweise vakante Gitarrenstelle schließlich von Maik Bäcker besetzt.
Bis 1989 spielten Rosengarten drei ausgesprochen komplexe und legendäre "Tape-Alben" ein, im letzten Jahr ihres Bestehens war nur noch Schlagzeuger Thönert von der Urbesetzung dabei. In der Wendezeit wohnte der Großteil der Musiker bereits in Berlin. Eine offizielle Auflösung erfolgte nicht aber nach dem unten erwähnten Interview für die Zeitschrift "Art & Action" (veröffentlicht im Juni 1990) gab es keine Nachrichten mehr über die Band. Erst die "NMI 1/1993" berichtete überraschend über vorgeblich seit dem Herbst 1992 gehegte Re-Union Pläne als eine Art "die-andere-allstar-band" mit den beiden Ur-Rosengärtnern Füchsel und H.Semlow, sowie Andrè Schellheimer (Kampanella is Dead), Vinco Hake (Big Savod & the Deep Manko), Frank Habetha (B.Crown) und Rainer Lorenz (Tina has never had a teddy bear), in den Folgemonaten fanden tatsächlich einzelne Konzerte statt, zusätzlich u.a. mit Holger Grill (Kampanella is Dead). Es entstanden auch Demo-Aufnahmen neuer Songs für ein Album, mit Hilfe von Sebastian Lange (Die Vision), vor weiterführenden Plänen zerfiel die Besetzung aber wieder. Auch hier gab es dennoch keine "offizielle" Auflösung.
Kurzzeit-Keyboarder Marko Scholz gründete 1991 mit Torsten Thönert in Salzwedel die Band Anyones Daughter, in die nach und nach weitere ehemalige RG Musiker einstiegen. Unter dem 1994 neu gewählten Namen Laimhaus entstand 1995 ein Tape, danach löste sich diese Band auf.
"Pegman" Füchsel spielte in Berlin außer bei B.Crown später auch bei Kampanella is Dead, 2007 stieß er zu The Hidden Sea und dadurch in der Folge zur Kernbesetzung von Herbst in Peking. Seit 2011 ist er im eigenen Bandprojekt Me To My Wall aktiv. Aktuell ist er u.a. Begleiter der Dreampop-Künstlerin Aniqo und spielt Gitarre im Bandprojekt DSVZ.
Auf dem von Helge Semlow betriebenen MySpace Account gibt es einige 1993er Versionen alter Rosengarten-Songs zu hören, sowie einen Track von 2008.

Netzinfo: Wikipedia | myspace.com/rosengartenberlin

Besetzung

  • Alex Carstensson - voc (bis 1986)
  • Kirsten Hilke - voc, g, keyb (bis 1987)
  • Torsten Fütterer - voc, perc (bis 1987)
  • Helge Semlow - voc, g, keyb (ab 1987, live nur voc)
  • Marion Semlow - bg, voc (ab 1987)
  • Torsten "Peggy" Füchsel - bg (bis 1987), dann g (1988) / Maik Bäcker - g (1989/90)
  • Mike Schulz - keyb (1988, nur auf "Exorcism & Return") / Marko Scholz - keyb (1989) / Steffen Bauer - keyb, acc (1989/90)
  • Torsten Thönert - dr

Musik

Hören & Lesen

  • Interview im Parocktikum, 13.2.1988 [mp3]
  • Artikel "Rosengarten + B. Crown", Ronald Galenza, 06/1990 "Art & Action". (leider nicht mehr online)
  • Artikel "...bitte verzeih mir, ich versprach Dir nie einen Rosengarten", URGH! Nr.3/1992.


Salzwedel, 1988 / Foto: Lutz Schramm
Salzwedel, 1988 / Foto: Lutz Schramm
Hanseat Salzwedel, Februar 1989 / Foto: unbekannt
V. Leipziger Rockfestival, Juni 1989 / Foto: Tilo M.