VII. Leipziger Rockfestival: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Oktober 2019, 22:52 Uhr
Vom "Rock Büro Leipzig" und dem im Februar 1991 gegründeten "IG Rock e.V." organisierte siebente Auflage des Leipziger Rockfestival. Die Veranstaltung war als popkulturelle Großoffensive des "Rock Büro" geplant, die aber an unzureichenden Besucherzahlen scheiterte. Die "IG Rock" verließ für dieses Event (nicht ganz freiwillig) das bisherige Domizil im Connewitzer "Eiskeller" (die aus autonomen Strukturen des Mockauer Keller entstandene Initiative "Reaktion" hatte das ehemalige JKH "Erich Zeigner" von der Stadt Leipzig übernommen und die Kündigung der Nutzung durch die "IG Rock" durchgesetzt). Mit der Positionierung des Festivals in der Innenstadt wollte sich der Verein wohl weiterhin als omnipräsente Generalvertretung der Leipziger Band-Szene profilieren, gleichzeitig wurden aber für jeden der drei Open Air Abende kommerziell "sichere" Headliner aus Westdeutschland eingeladen, darunter King Køng, eine kurzlebige Nachfolgeband der 1988 aufgelösten Ärzte. Bespielt wurde erstmals an vier Tagen der Studentenklub "moritzbastei" sowie der Innenhof der Universität Leipzig. Die trotz der "großen Namen" geringe Auslastung des Festivals führten zeitgenössische Pressestimmen auf das überambitionierte Line-Up und die damit verbundenen hohen Eintrittspreise zurück, bei den zum Vorprogramm degradierten einheimischen Bands machte der Kommerz-Vorwurf die Runde. Der ursprüngliche Charakter des Festivals als Szene-Highlight ging dadurch unwiederbringlich verloren.
Als zusätzliche Attraktion wurde am 14. und 15.Juni unter sechs mitspielenden Bands (*) der erste Leipziger Rockwettbewerb ausgetragen. Sieger wurden Scandalous Smile, gefolgt von Christ Creeps Backwards / Die vergessenen Kinder / U.C.Radd / Absent Steven / Peter's Deal. Zusätzlich wurde Messer Banzani außer Konkurrenz zur "Band des Jahres" gekürt.
Am Freitag und Samstag wurden weitere Konzerte in der "moritzbastei" zu sogenannten "Nachtclub"-Veranstaltungen des Festivals erklärt, hier spielte u.a. die Ostberliner Kultband Pankow. Vermutlich sollten hier aber nur wirtschaftliche Synergien mit dem Studentenklub genutzt werden, organisatorischer Bestandteil des Festivals waren diese Konzerte nicht und es waren auch zusätzliche Eintrittskarten notwendig. Die Moderation aller Konzerte übernahm der bis 1987 in Leipzig bei der "IG Rock" tätige Musikjournalist Holger Luckas, der inzwischen erfolgreich beim Berliner Jugendsender DT64 arbeitete.
Bands am Donnerstag, 13.6.1991 (moritzbastei)
Bands am Freitag, 14.6.1991 (Uni-Innenhof)
- Absent Steven (*)
- Die vergessenen Kinder (*)
- U.C.Radd (*)
- El Bosso & Die Ping-Pongs (Münster)
- Messer Banzani
Bands am Samstag, 15.6.1991 (Uni-Innenhof)
- Christ Creeps Backwards (*)
- Peter's Deal (*)
- Scandalous Smile (*)
- King Køng (Berlin)
- Rock'n Rolls Royce & Brass Brothers Connection (Amberg)
Bands am Sonntag, 16.6.1991 (Uni-Innenhof)
- Hellzapoppin
- Taken To The Bottle (Italien)
- Bobo In White Wooden Houses
- Plan B (Berlin)