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Metal/Punk-Band aus Dresden, 1986 bis 1988, nach Umbenennung bis 1989. | |||
Die | Eigentlich '''Detonator''', wurden aber später nur '''The Detonators''' genannt, stammten aus dem Umfeld von '''[[Doctor Rock]]''' und '''[[Honky Tonky]]'''. Vier sehr junge durchgeknallte Typen vom Dresdner Wilden Mann spielten von 1986 bis 1988 Heavy Metal und Punkrock. Ihren größten Auftritt hatten sie 1988 zum ersten [[Rap-Contest Radebeul|DDR-Rapcontest]] in Radebeul als Begleitband der '''[[Three M-Men]]''', einer der ersten HipHop-Combos in deutschen Landen überhaupt, bzw. der ersten mit Live-Gitarren. <br>Nach der Ausreise von Uwe Lefknecht (1988) entstand die Punk-Band '''Die Haltlosen'''. Gerüchten zufolge stammt der Bandname vom gleichnamigen Beatnik-Film mit Mamie van Doren und Steve Cochran aus dem Jahre 1959. Auch diese spielten Punkmetal mit deutschem und englischem Gesang im Stile der späteren Grungebands, also Black-Sabbath-beeinflusst mit schweren Riffs und tempiwechselndem Schlagzeuggroove. Erste Titel waren z.B. ''"In The Fear Of ’88"'' welcher die Angst vor der Stasi beschrieb, und ''"Skinheadpower"'' welcher die Nazi-Skin-Szene direkt angriff. Stefan Schandera steuerte wertvolle DDR-kritische Texte bei, z.B. für die Songs ''"Bald wird die ganze Welt marschieren"'' oder ''"Zeit der Flüsterer"''. Konzerte mit anderen Punkbands, z.B. '''[[Atonal]]''', '''[[Brechreiz 08/15]]''', '''[[Madhouse]]''' oder '''[[Fröhlicher Griessbrei]]''', an verschiedenen Orten (Martin-Luther-Kirche, P.E.P., Scheune etc.) in Dresden waren der Einstieg in die alternative Szene. Nach einem abgesagten Konzert der Band als Vorband von '''[[Sandow]]''' im Sommer 1989, verliess Stefan die Band über Ungarn in Richtung Westen. Der Proberaum am Trachenberger Friedhof wurde von der Staatssicherheit in alle Einzelteile zerlegt und Instrumente und Verstärker zerstört bzw aus dem Dachfenster (!) in den angrenzenden Garten geworfen. Die Auflösung der Band erfolgte noch während der Wende, Marco und Marian machten später unter dem Namen '''[[To Late]]''' weiter zusammen Musik. | ||
<br>André Zülchner verstarb 2002 an einer Drogen-Überdosis. Um 2007 planten Gerüchten zufolge einige Mitglieder von '''Die Haltlosen''' und '''The Detonators''' ein neues Retro-Punk-Projekt namens '''Susi Frost'''. | |||
== Besetzung == | |||
'''The Detonators''' | |||
* André Zülchner - g, voc († 2002) | |||
* Renee Dürsel - g | |||
* Uwe Lefknecht - bg | |||
* Marco Hübschmann - dr ([[Concord]]) | |||
'''Die Haltlosen''' | |||
* Marian Meinhardt - voc ([[Three M-Men]]) | |||
* André Zülchner - g | |||
* Renee Dürsel - g | |||
* Stefan H. "Pintor" Schandera - bg | |||
* Marco Hübschmann - dr | |||
== Musik == | |||
'''The Detonators''' | |||
* 1988: [http://www.mamei.com/detonators/three.mp3 Three M-Men feat. The Detonators "The T-H-R and the double E"] | |||
Demo-Tape vom Frühjahr 1988 im Proberaum am Wilden Mann, Dresden. Es rappen Marian Meinhardt und (!) auch sehr punkig: Michael Kral (you and meeeee...) , beim Refrain singt Uwe Lefknecht (am Bass) mit. | |||
Gitarre spielt André Zülchner und am Schlagzeug sitzt Marco Hübschmann. | |||
<br>'''Die Haltlosen''' | |||
* 1991: [[Die Haltlosen - Blutspur|Blutspur]] (Tape, rec.1988/89) | |||
[[Datei:Andrezuelchner.jpg]] | |||
''André Zülchner (R.I.P.) beim Biereinkauf im Sommer 1989 vor der HO-Kaufhalle Webergasse, Dresden (Foto: Marian Meinhardt)'' | |||
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2020, 18:07 Uhr
Metal/Punk-Band aus Dresden, 1986 bis 1988, nach Umbenennung bis 1989.
Eigentlich Detonator, wurden aber später nur The Detonators genannt, stammten aus dem Umfeld von Doctor Rock und Honky Tonky. Vier sehr junge durchgeknallte Typen vom Dresdner Wilden Mann spielten von 1986 bis 1988 Heavy Metal und Punkrock. Ihren größten Auftritt hatten sie 1988 zum ersten DDR-Rapcontest in Radebeul als Begleitband der Three M-Men, einer der ersten HipHop-Combos in deutschen Landen überhaupt, bzw. der ersten mit Live-Gitarren.
Nach der Ausreise von Uwe Lefknecht (1988) entstand die Punk-Band Die Haltlosen. Gerüchten zufolge stammt der Bandname vom gleichnamigen Beatnik-Film mit Mamie van Doren und Steve Cochran aus dem Jahre 1959. Auch diese spielten Punkmetal mit deutschem und englischem Gesang im Stile der späteren Grungebands, also Black-Sabbath-beeinflusst mit schweren Riffs und tempiwechselndem Schlagzeuggroove. Erste Titel waren z.B. "In The Fear Of ’88" welcher die Angst vor der Stasi beschrieb, und "Skinheadpower" welcher die Nazi-Skin-Szene direkt angriff. Stefan Schandera steuerte wertvolle DDR-kritische Texte bei, z.B. für die Songs "Bald wird die ganze Welt marschieren" oder "Zeit der Flüsterer". Konzerte mit anderen Punkbands, z.B. Atonal, Brechreiz 08/15, Madhouse oder Fröhlicher Griessbrei, an verschiedenen Orten (Martin-Luther-Kirche, P.E.P., Scheune etc.) in Dresden waren der Einstieg in die alternative Szene. Nach einem abgesagten Konzert der Band als Vorband von Sandow im Sommer 1989, verliess Stefan die Band über Ungarn in Richtung Westen. Der Proberaum am Trachenberger Friedhof wurde von der Staatssicherheit in alle Einzelteile zerlegt und Instrumente und Verstärker zerstört bzw aus dem Dachfenster (!) in den angrenzenden Garten geworfen. Die Auflösung der Band erfolgte noch während der Wende, Marco und Marian machten später unter dem Namen To Late weiter zusammen Musik.
André Zülchner verstarb 2002 an einer Drogen-Überdosis. Um 2007 planten Gerüchten zufolge einige Mitglieder von Die Haltlosen und The Detonators ein neues Retro-Punk-Projekt namens Susi Frost.
Besetzung
The Detonators
- André Zülchner - g, voc († 2002)
- Renee Dürsel - g
- Uwe Lefknecht - bg
- Marco Hübschmann - dr (Concord)
Die Haltlosen
- Marian Meinhardt - voc (Three M-Men)
- André Zülchner - g
- Renee Dürsel - g
- Stefan H. "Pintor" Schandera - bg
- Marco Hübschmann - dr
Musik
The Detonators
Demo-Tape vom Frühjahr 1988 im Proberaum am Wilden Mann, Dresden. Es rappen Marian Meinhardt und (!) auch sehr punkig: Michael Kral (you and meeeee...) , beim Refrain singt Uwe Lefknecht (am Bass) mit.
Gitarre spielt André Zülchner und am Schlagzeug sitzt Marco Hübschmann.
Die Haltlosen
- 1991: Blutspur (Tape, rec.1988/89)
André Zülchner (R.I.P.) beim Biereinkauf im Sommer 1989 vor der HO-Kaufhalle Webergasse, Dresden (Foto: Marian Meinhardt)