Babylon: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. April 2023, 11:38 Uhr

Hard/Heavy Rock-Band aus Berlin, 1975 bis 1989/90.

Neben Formel 1 waren Babylon die einzige Band der kleinen Heavy-Szene der DDR, deren Musiker ihre Karriere bereits in den 1960ern begannen. Die Gründungsbesetzung Heyse / Bangel / Wiesjahn / Schwitzke war eine Abspaltung von dem seit 1970 bestehenden Peter Holten Septett, einer Berliner Formation der "Rockmusik mit anspruchsvollen Texten". Zuvor in den späten 1960ern hatten fast alle bereits in diversen Schüler-Beat-Bands gespielt.
Babylon orientierten sich zunächst am internationalen Hardrock-Mainstream der 70er Jahre, hatten aber bereits 1976, nach Tourgastspielen in der UdSSR, mit dem Titel "Dshigiten-Legende" eine Eigenkomposition mit Langzeit-Wirkung für die sich langsam entwickelnde DDR-Heavy-Szene vorgelegt. Im Ringen um einen eigenen Stil gab es zahlreiche Umbesetzungen mit Musiker-Durchlauf von & zu anderen bekannten DDR-Bands. Manfred Hennig und Wolfgang Fuchs z.B. gründeten 1978 die erfolgreiche Synthesizer-Band Pond. Dietmar Wiesjahn, als Bandleader einzige personelle Konstante von Babylon, verstärkte nach ihrem Ausstieg den Hardrock-Einfluss zunächst in Richtung AC/DC und stellte immer wieder dafür geeignete Besetzungen zusammen. Aber erst ab 1985 etablierten sie sich (fortan ohne Keyboards) mit erfolgreichem, wenn auch kommerziellem Heavy-Sound a la Scorpions / Krokus, Wiesjahn wechselte hierzu an die Gitarre. In der zweiten Hälfte der 1980er entstanden erfolgreiche Plattenveröffentlichungen, mit "Dynamit" 1988 das zweite (und zugleich letzte) DDR Heavy-Album.
Die politische "Wende" 1989 beendete, wie bei vielen anderen Heavy-Bands der DDR, auch die Geschichte von Babylon. 1990 versammelte Wiesjahn zwar mit Hubert Ranft sowie Michael Kawa (voc), Stefan Görner (g) und Guido Schade (dr) noch eine komplett verjüngte Besetzung, die ein Demo für ein Album namens "Nightfire" erstellte, das aber nie veröffentlicht wurde.
Dietmar Wiesjahn verstarb 2012, andere Musiker waren und sind in kleineren Coverbands aktiv.

Die Band im Netz: www.ostmetal.de | www.metal-archives.com | Wikipedia

Besetzung

  • Victor Heyse - g, voc (bis 1978)
  • Bernd Bangel - g, voc (bis 1979) / Frank Powileit - g (1979 - 1981) / Michael Hein - g (1981 - 1983, ex- Metropol) / Bela Ujlaki - g (1983 - 1985) / Andrej Horváth - g (1985 - 1987, ex- Formel 1, † 1999) / Wolfgang Densky - g (ab 1987, ex- Formel 1)
  • Hilmar Holz - voc (1980 - 1982) / Detlef Volquardsen - voc (ab 1982)
  • Dietmar Wiesjahn - ld, bg, ab 1985 g († 2012)
  • Hubert Ranft - bg (ab 1985, ex- Triolog)
  • Harald Wittkowski - keyb, org (bis 1976, ex- Joco Dev) / Manfred Hennig - keyb (1976 - 1978) / Hans-Christian Weise - keyb (1981 - 1983, ex- Regenbogen)
  • Bernd Schwitzke - dr (bis 1976) / Wolfgang Fuchs - dr (1976 - 1978, ex- Joco Dev) / Horst Trumpelmann - dr (1979 - 1986?) / Rainer "Henry" Butschke - dr (1981 - 1985) / Carsten Heinrich - dr (ab 1987, ex- Triolog)

Musik

  • 1983: Gib Gas und komm, auf: "Heisse Würstchen - Neues aus Rock und Pop" (LP Compilation, Amiga 856014)
  • 1984: Mono Poli (Nie wieder Krieg), auf: "Rock für den Frieden '84 live" (LP Compilation, Amiga 856038)
  • 1984: Alles Gute, auf: "Das Album / Rockbilanz 1984" (DLP Compilation, Amiga 856083/84)
  • 1986: Geisterstunde / Wir rocken los (7", Amiga 456601)
  • 1987: Ha ja jo, auf: "Das Album / Rockbilanz 1987" (DLP Compilation, Amiga 856321/22)
  • 1988: Dynamit (LP, Amiga 856298)
  • 1990: Dynamit, auf: "Lucky French" (CD Compilation, Directions DIR 246, Frankreich)
  • 1990: Nightfire 7-Track-Demo (Tape)
  • 1994: Tschernobyl, auf: "Rock aus Deutschland - 100% wahrer Osten!" (2xCD Compilation, Castle Communications CBC 8049-2)
  • 1996: Ich singe gerne Lieder, auf: "Beatkiste Volume 3" (CD Compilation, Edition BARBArossa EdBa 01320-2)
  • 1996: Tshigiten-Legende, auf: "Beatkiste Volume 4" (CD Compilation, Edition BARBArossa EdBa 01321-2)
  • 1996: Erde halt die Balance, auf: "Beatkiste Volume 7 - Die Jahre 1980-1984" (CD Compilation, Edition BARBArossa EdBa 01331-2)
  • 200?: Dynamit, auf: "Let's trash / DDR Metal Compilation 1984 - 1989 Teil 1" (Tape Compilation, Eisenmann Tonträger)
  • 2009: Die grössten Hits (CD Compilation, Amiga / Sony Music)
  • 2019: Geisterstunde (1986), auf: "Made in GDR" (Tape Compilation, German Democratic Recordings GDR 024)
  • 2022: Geisterstunde, auf: "Songs aus der DT64-Sendung Tendenz Hard bis Heavy" (CD Compilation, Sechzehnzehn Musikproduktion / BuschFunk BF 08272)

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