Sechzehnzehn Musikproduktion

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Musik-Label aus Berlin, gegründet 2005.

Unternehmensgründer Jörg Stempel (* 1956) arbeitete bereits von 1981 bis 1988 für das damalige DDR-Label Amiga (unter dem Dach des Monopolisten VEB Deutsche Schallplatten). Nach einer kurzen Tätigkeit als Manager der bekanntesten Ostrock-Band Puhdys wechselte er 1990 aufgrund seiner wertvollen Kontakte als Vertriebsleiter Ost zum international tätigen Bertelsmann-Medienkonzern für dessen Musiksparte BMG (= Bertelsmann Music Group). Nachdem die gleichfalls 1990 an einen branchenfremden privaten Investor veräußerte Deutsche Schallplatten GmbH Konkurs angemeldet hatte, wurde sie 1993 von der BMG aufgekauft, und ab 1994 mit Stempel als Manager das Label Amiga unter dem Dach der BMG / Sony Music Gruppe reaktiviert.
Stempel sorgte nicht nur für die kommerzielle Verwertung des Back-Kataloges aus der Zeit bis 1990, sondern ermöglichte auch neue Produktionen von bekannten Bands & Künstlern aus dieser Vergangenheit. 2004 schied er wegen der absehbaren Umstrukturierung des Konzerns aus dem Unternehmen aus und ist seitdem freiberuflicher Berater für die Amiga-Sparte bei Sony Music Entertainment.
Für zielgruppen-präzisere Wiederveröffentlichungen aus dem Amiga-Backkatalog mit teilweise geringerem kommerziellen Potential gründete Stempel 2005 das eigene Label Sechzehnzehn Musikproduktion, das mit Hilfe des BuschFunk Vertriebs vermarktet wird.
Die VÖ stammen häufig aus den Bereichen Rock & Pop, es sind aber auch Sammler-Raritäten und Überblicks-Zusammenstellungen aus Folk, Jazz, Blues, Schlager und vor allem von beliebten Sängern & Liedermachern wie Manfred Krug, Gerhard Schöne, Hartmut König und Gerhard Gundermann im Programm. Für die seinerzeit auch bei Amiga schon übliche Querfinanzierung sorgen Album-Bestseller wie "Weihnachten in Familie" von Frank Schöbel & Aurora Lacasa oder "Winterzeit, schöne Zeit" von Jo Kurzweg.
Relevante Re-Issues im Bereich des Parocktikum erschienen mehrheitlich erst nach 2022, wobei die Vermarktung unter den Begriffen "Amiga Classics" und "die anderen bands" historisch unkorrekt verkürzt wurde. Weitere interessante Compilations widmeten sich der Magdeburger 70er Jahre Kultband Klosterbrüder (2020 2xCD "Was wird morgen sein", BF 06962), den gesuchten "DT64-Singles", die zwischen 1971 und 1973 die frühesten Jahre der DDR Rockmusik repräsentierten (2022 3xCD, BF 08292), sowie dem musikalischen Begleitmaterial des Standard-Werkes "Bye bye, Lübben City", in dem die alternative Jugendkultur der Gammler, Blueser & Tramper der DDR nachgezeichnet wurde (2006 CD "Bye bye, Lübben City - Der Soundtrack zum Buch", BF 05822, sowie CD "Wittstock statt Woodstock", 2012).

Trivia: Der Labelname bezieht sich auf den jahrzehntelang von AMIGA festgeschriebenen Verkaufspreis von 16,10 Mark für eine LP aus dem Bereich Rock & Pop. Der kuriose 10-Pfennig-Betrag kam durch eine in der DDR übliche "Kulturabgabe" zustande, die z.B. auch auf Kino-Eintrittskarten erhoben wurde.

Das Label im Netz: www.sechzehnzehn.de | Jörg Stempel Interview 2017

Diskographie (Auswahl)