Cadavre Exquis: Unterschied zwischen den Versionen

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Berliner Darkwave-Band, 1985 bis 1991.
! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Cadavre Exquis
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| Gründung || 1985
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| Ort || [[:Category:Berlin|Berlin]]
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Besetzung
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| Gesang || [[Bernd Michael Lade]]/ Frank Straßburger
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| Gitarre || [[Michael Kobs]]
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| Bass || Roger Bobke/ Kai Hoffmann
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| Schlagzeug || Frank Straßburger
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| Synthesizer || Lutz Knobloch
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| Saxophon || Sebastian Pietsch
|}


Berliner Darkwave-Band zwischen 1985 und 1991.
Gegründet von Ex-Mitgliedern der 1983 aufgelösten Ost-Berliner Punkbands '''[[Planlos]]''' und '''[[Unerwünscht]]'''.  


1985 von Ex-Mitgliedern der 1983 aufgelösten Ostberliner Punkbands "Planlos" und "Unerwünscht" gegründet.  
Die Band sah sich als Projekt, um mit Musik, Film und Performance zu experimentieren.  Dank der Unterstützung von Lutz Schramm bekam die Band 1988 eine Spielerlaubnis ([[Eine_Einstufung_(Parocktikum_-_1987)|Einstufung]]), auch wenn die offizielle Kommission "zuviel Moll" zu beanstanden hatte. Es war vermutlich die erste Band in der DDR, die trotz ausschließlich englischen Texten eine "Einstufung" bekam. Dabei half die aus der Not geborene Idee, zwischen den einzelnen Stücken zu improvisieren und darüber die deutschen Texte vorzutragen.  


Die Band sah sich als Projekt, um mit Musik, Film und Performance zu experimentieren. Dank der Unterstützung von Lutz Schramm bekam die Band 1988 eine Spielerlaubnis ([[Eine_Einstufung_(Parocktikum_-_1987)|Einstufung]]), auch wenn die offizielle Kommission "zuviel Moll" zu beanstanden hatte. Es war vermutlich die erste Band in der DDR, die trotz ausschließlich englischen Texten eine "Einstufung" bekam. Dabei half die aus der Not geborene Idee, zwischen den einzelnen Stücken zu improvisieren und darüber die deutschen Texte vorzutragen.  
Später gab die Band den "Pied Piper" Comic heraus, der im wesentlichen die bebilderten Liedtexte enthielt. 1989 änderte die Band ihre Besetzung, Lade, Bobke und Knobloch verliessen das Projekt. Kai Hoffmann kam als Bassist dazu, Michael Kobs und Frank Strassburger (später hauptsächlich) übernahmen den Gesang. Die Band komponierte mehrere Theatermusiken und führte sie live auf, bevor sie 1991/92 zerfiel. Die Band veröffentlichte drei MCs im Eigenvertrieb und in äußerst geringen Stückzahlen.
 
Bernd Michael Lade arbeitete bereits während seiner Cadavre Exquis Zeit als Theater- und Fernsehschauspieler. Besonderen Eindruck machte er nicht nur als jugendlicher Täter "Klette" im erstaunlich realistischen DDR Polizeiruf "[http://www.polizeiruf110-lexikon.de/filme.php?Nummer=131 Drei Flaschen Tokajer]" (August 1989), es halten sich auch hartnäckig Gerüchte daß er den Gesang in dessen Soundtrack-Titel ''"Don't need (Murders eyes)"'' (eingespielt von Arnold Fritzsch's Studioprojekt '''Without Warning''') übernommen hatte, der starke Parallelen zum C.E.-Sound aufweist (bei der heute gesuchten Erstveröffentlichung auf [[Amiga]]-LP im Frühjahr 1990 wurde Lade nicht als Sänger erwähnt). Ab 1991 studierte Lade Regie an der Filmhochschule Potsdam, am bekanntesten wurde er aber durch seine Rolle als Ermittler Kain im "Tatort" des MDR (1992 bis 2007). Seit 2007 tourt Lade sporadisch mit der eigenen Neo-Punk-Formation '''Ret Marut'''.


Später gab die Band ein "Pied Piper" Comic heraus, das im wesentlichen die bebilderten Liedtexte enthielt. 1988/89 änderte die Band ihre Besetzung, Lade, Bobke und Knobloch verliessen das Projekt. Kai Hoffmann kam als Bassist dazu, Michael Kobs und Frank Strassburger (später hauptsächlich) übernahmen den Gesang. Die Band komponierte mehrere Theatermusiken und führte sie live auf. 1991/92 zerfiel die Band.
== Besetzung ==
* Bernd Michael Lade - voc (bis 1989, ex- [[Planlos]])
* Michael Kobs - g, voc (ex- [[Planlos]])
* Roger Bobke - bg (bis 1989)
* Kai Hoffmann - bg (ab 1989)
* Frank Straßburger - dr (ab 1989 auch voc)
* Lutz Knobloch - keyb (bis 1989)
* Sebastian Pietsch - sax


Die Band veröffentlichte drei MCs im Eigenvertrieb und in äußerst geringen Stückzahlen.
== Musik ==
* 1987 MC "Time 4U2C"
* 1987: Time 4U2C (Tape)
* 1989 MC "Messerschmittgalerie"
* 1989: Tränen von Soweto, auf: [[Sampler - Parocktikum|Parocktikum]] (LP Compilation, Amiga)
* 1990 MC "Sacifice form the prelude to the end of the world"
* 1989: Messerschmittgalerie (Tape)
* 1990: Sacrifice from the prelude to the end of the world (Tape)


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[[Category:Bands]]
[[Category:Bands]]
[[Kategorie:Berlin]]
[[Kategorie:Berlin]]

Version vom 5. Oktober 2010, 10:31 Uhr

Berliner Darkwave-Band, 1985 bis 1991.

Gegründet von Ex-Mitgliedern der 1983 aufgelösten Ost-Berliner Punkbands Planlos und Unerwünscht.

Die Band sah sich als Projekt, um mit Musik, Film und Performance zu experimentieren. Dank der Unterstützung von Lutz Schramm bekam die Band 1988 eine Spielerlaubnis (Einstufung), auch wenn die offizielle Kommission "zuviel Moll" zu beanstanden hatte. Es war vermutlich die erste Band in der DDR, die trotz ausschließlich englischen Texten eine "Einstufung" bekam. Dabei half die aus der Not geborene Idee, zwischen den einzelnen Stücken zu improvisieren und darüber die deutschen Texte vorzutragen.

Später gab die Band den "Pied Piper" Comic heraus, der im wesentlichen die bebilderten Liedtexte enthielt. 1989 änderte die Band ihre Besetzung, Lade, Bobke und Knobloch verliessen das Projekt. Kai Hoffmann kam als Bassist dazu, Michael Kobs und Frank Strassburger (später hauptsächlich) übernahmen den Gesang. Die Band komponierte mehrere Theatermusiken und führte sie live auf, bevor sie 1991/92 zerfiel. Die Band veröffentlichte drei MCs im Eigenvertrieb und in äußerst geringen Stückzahlen.

Bernd Michael Lade arbeitete bereits während seiner Cadavre Exquis Zeit als Theater- und Fernsehschauspieler. Besonderen Eindruck machte er nicht nur als jugendlicher Täter "Klette" im erstaunlich realistischen DDR Polizeiruf "Drei Flaschen Tokajer" (August 1989), es halten sich auch hartnäckig Gerüchte daß er den Gesang in dessen Soundtrack-Titel "Don't need (Murders eyes)" (eingespielt von Arnold Fritzsch's Studioprojekt Without Warning) übernommen hatte, der starke Parallelen zum C.E.-Sound aufweist (bei der heute gesuchten Erstveröffentlichung auf Amiga-LP im Frühjahr 1990 wurde Lade nicht als Sänger erwähnt). Ab 1991 studierte Lade Regie an der Filmhochschule Potsdam, am bekanntesten wurde er aber durch seine Rolle als Ermittler Kain im "Tatort" des MDR (1992 bis 2007). Seit 2007 tourt Lade sporadisch mit der eigenen Neo-Punk-Formation Ret Marut.

Besetzung

  • Bernd Michael Lade - voc (bis 1989, ex- Planlos)
  • Michael Kobs - g, voc (ex- Planlos)
  • Roger Bobke - bg (bis 1989)
  • Kai Hoffmann - bg (ab 1989)
  • Frank Straßburger - dr (ab 1989 auch voc)
  • Lutz Knobloch - keyb (bis 1989)
  • Sebastian Pietsch - sax

Musik

  • 1987: Time 4U2C (Tape)
  • 1989: Tränen von Soweto, auf: Parocktikum (LP Compilation, Amiga)
  • 1989: Messerschmittgalerie (Tape)
  • 1990: Sacrifice from the prelude to the end of the world (Tape)