Die Zucht: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Zucht''' war eine DDR-Punkband. Sie wurde 1984 in Leipzig gegründet. Sie war die Vorgängergruppe von [[Die Art]].
PostPunk- / Darkwaveband, 1984 in Leipzig gegründet. Vorgängergruppe von [[Die Art]].


=== Bandstory ===
== Besetzung ==
* Holger Möbius - voc
* André Friedrich - g
* Christoph Heinemann - bg
* Thomas Stephan - dr
* Konrad Katschinga - sax


Die erste Besetzung waren: Thomas Stephan (Schlagzeug), Andre Friedrich (Gitarre), Tilo Hartig (Gitarre), Makarios (Gesang) und Jan Hohmann (Bass). Später waren noch Harald Martin (Keyboards), Christoph Heinemann (Bass) und Konrad Katschinga (Saxophon) in der Band. Beim Lesen der Musikernamen erkennt man dann schon die Urbesetzung von [[Die Art]].
== Bandstory ==
 
Keimzelle war das Quartett '''TASS''' (gegründet 1982) mit André Friedrich, Thomas Stephan, Jan Hohmann und Stefan Müller. Mit dem Hinzukommen von Holger Möbius (später: Oley) als Sänger und Tilo Hartig als Bassisten (als Ersatz für Hohmann) gab es einen musikalischen Richtungswechsel und die Hinwendung zu selbstgeschriebenen deutschen Songs. Einer davon namens "Zucht & Ordnung" lieferte dann den neuen Bandnamen '''Die Zucht'''. Harald Martin (Keyboards) blieb nur wenige Monate bei der Band, genau wie er reiste auch Tilo Hartig 1984 aus der DDR aus. Den Bass übernahm im Herbst 1984 Christoph Heinemann, und Konrad Katschinga (Saxophon) komplettierte die bis zur Umbenennung in '''Die Art''' konstante Besetzung. Mit dieser entstand auch der später als "Das letzte Konzert" veröffentlichte Mitschnitt vom 1. Leipziger Rockfestival 1985.


Schon kurze Zeit nach ihrer Gründung musste die Band umbenannt werden, da es Probleme mit der Staatsmacht gab und eine damals übliche Einstufung unmöglich gewesen wäre. Um in der DDR live und offiziell spielen zu können, brauchte man eine Einstufung als Musiker. Dazu musste die Band vor einer Einstufungskommission auftreten, die den Bandnamen als "unsozialistisch" kritisierte. Bei Umbenennung sei die Spielerlaubnis jedoch kein Problem. Der neue Bandname war eine spontane Idee des Schlagzeugers.
Schon kurze Zeit nach ihrer Gründung musste die Band umbenannt werden, da es Probleme mit der Staatsmacht gab und eine damals übliche Einstufung unmöglich gewesen wäre. Um in der DDR live und offiziell spielen zu können, brauchte man eine Einstufung als Musiker. Dazu musste die Band vor einer Einstufungskommission auftreten, die den Bandnamen als "unsozialistisch" kritisierte. Bei Umbenennung sei die Spielerlaubnis jedoch kein Problem. Der neue Bandname war eine spontane Idee des Schlagzeugers.
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Die Band spielte typischen 1980er Wavepunk. Als stilistisch vergleichbare Beispiele seien Fehlfarben, Joy Division oder alte The Cure genannt. Die Songs hatten alle deutsche Texte, die sich auch kritisch mit der Situation der Jugend in der DDR auseinandersetzten. Damals entstand schon der spätere [[Die Art]]-Klassiker "Endlos". Der Song "Himmel aus Samt" wurde auf der [[Die Art]]-Clubversionstournee 2005 wieder gespielt. Am Ende desselben Jahres kam dann eine Bootleg-LP mit dem letzten '''Die Zucht'''-Konzert heraus.
Die Band spielte typischen 1980er Wavepunk. Als stilistisch vergleichbare Beispiele seien Fehlfarben, Joy Division oder alte The Cure genannt. Die Songs hatten alle deutsche Texte, die sich auch kritisch mit der Situation der Jugend in der DDR auseinandersetzten. Damals entstand schon der spätere [[Die Art]]-Klassiker "Endlos". Der Song "Himmel aus Samt" wurde auf der [[Die Art]]-Clubversionstournee 2005 wieder gespielt. Am Ende desselben Jahres kam dann eine Bootleg-LP mit dem letzten '''Die Zucht'''-Konzert heraus.


=== Tapes ===
== Musik ==
* 19??: Das letzte Konzert
=== Das letzte Konzert (Tape ca. 1993) ===
Auftritt beim 1. Leipziger Rockfestival, Sommer 1985
 
# Irrlichter
# Nameless song
# Where are the girls
# Abwärts
# Erinnerung
# Im Spiegel meiner Träume
# Retouched Idylle
# Endlos
# Manche Tage
# Himmel aus Samt
# Himmelblauer Reiter
# Marmor, Stein und Eisen
# Schutt und Asche
# Zucht und Ordnung
# Ich will dich in der Nähe haben
# Wait a minute
# Waiting for me


=== LP ===
=== Das letzte Konzert (LP Bootleg 2005) ===
* 2005: Das letzte Konzert (Bootleg)


=== Zeitschriften-Artikel ===
=== Zeitschriften-Artikel ===
* [[Die Art - URGH! Nr.2 10/1991|URGH! Nr. 2, Oktober 1991]]
* [[Die Art - URGH! Nr.2 10/1991|URGH! Nr. 2, Oktober 1991]]

Version vom 18. Februar 2010, 19:23 Uhr

PostPunk- / Darkwaveband, 1984 in Leipzig gegründet. Vorgängergruppe von Die Art.

Besetzung

  • Holger Möbius - voc
  • André Friedrich - g
  • Christoph Heinemann - bg
  • Thomas Stephan - dr
  • Konrad Katschinga - sax

Bandstory

Keimzelle war das Quartett TASS (gegründet 1982) mit André Friedrich, Thomas Stephan, Jan Hohmann und Stefan Müller. Mit dem Hinzukommen von Holger Möbius (später: Oley) als Sänger und Tilo Hartig als Bassisten (als Ersatz für Hohmann) gab es einen musikalischen Richtungswechsel und die Hinwendung zu selbstgeschriebenen deutschen Songs. Einer davon namens "Zucht & Ordnung" lieferte dann den neuen Bandnamen Die Zucht. Harald Martin (Keyboards) blieb nur wenige Monate bei der Band, genau wie er reiste auch Tilo Hartig 1984 aus der DDR aus. Den Bass übernahm im Herbst 1984 Christoph Heinemann, und Konrad Katschinga (Saxophon) komplettierte die bis zur Umbenennung in Die Art konstante Besetzung. Mit dieser entstand auch der später als "Das letzte Konzert" veröffentlichte Mitschnitt vom 1. Leipziger Rockfestival 1985.

Schon kurze Zeit nach ihrer Gründung musste die Band umbenannt werden, da es Probleme mit der Staatsmacht gab und eine damals übliche Einstufung unmöglich gewesen wäre. Um in der DDR live und offiziell spielen zu können, brauchte man eine Einstufung als Musiker. Dazu musste die Band vor einer Einstufungskommission auftreten, die den Bandnamen als "unsozialistisch" kritisierte. Bei Umbenennung sei die Spielerlaubnis jedoch kein Problem. Der neue Bandname war eine spontane Idee des Schlagzeugers.

Die Band spielte typischen 1980er Wavepunk. Als stilistisch vergleichbare Beispiele seien Fehlfarben, Joy Division oder alte The Cure genannt. Die Songs hatten alle deutsche Texte, die sich auch kritisch mit der Situation der Jugend in der DDR auseinandersetzten. Damals entstand schon der spätere Die Art-Klassiker "Endlos". Der Song "Himmel aus Samt" wurde auf der Die Art-Clubversionstournee 2005 wieder gespielt. Am Ende desselben Jahres kam dann eine Bootleg-LP mit dem letzten Die Zucht-Konzert heraus.

Musik

Das letzte Konzert (Tape ca. 1993)

Auftritt beim 1. Leipziger Rockfestival, Sommer 1985

  1. Irrlichter
  2. Nameless song
  3. Where are the girls
  4. Abwärts
  5. Erinnerung
  6. Im Spiegel meiner Träume
  7. Retouched Idylle
  8. Endlos
  9. Manche Tage
  10. Himmel aus Samt
  11. Himmelblauer Reiter
  12. Marmor, Stein und Eisen
  13. Schutt und Asche
  14. Zucht und Ordnung
  15. Ich will dich in der Nähe haben
  16. Wait a minute
  17. Waiting for me

Das letzte Konzert (LP Bootleg 2005)

Zeitschriften-Artikel

Weblinks