The Inchtabokatables

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The Inchtabokatables (in Fan-Kreisen auch kurz: Inchies oder Inchties) war eine Berliner Band, die von 1991 bis 2002 existierte. Stilistisch hat sich die Band immer wieder gewandelt und lässt sich daher in Kategorien wie Folk, Speed-Folk, Punk-Rock oder Mittelalter-Rock einordnen.

Bandgeschichte

Gegründet wurden The Inchtabokatables am 7. Februar 1991 in der Berliner Bärenschenke. Das Wort stammt angeblich aus dem australischen Slang und soll in etwa Zechpreller bedeuten. Nach Angaben von Robert Beckmann stammt der Name von Bruno Adams. Das Besondere an der Band war von vornherein die Besetzung, die aus zwei Geigen, Cello, Bass und Schlagzeug bestand, getreu dem Grundsatz "no guitars".

Die ursprünglichen Bandmitglieder sind: B. Broiler, B. Deutung, Herr Jeh, Franzi Underdrive und Kokolorus Mitnichten. Herr Jeh und Deutung spielten vorher zusammen mit Eric Fish (dem jetzigen Frontmann von Subway to Sally) bei der Band Catriona. BB und KMN reisten – noch zu DDR-Zeiten – auf Mittelaltermärkten durchs Land. Das Debütalbum "Inchtomanie" erschien 1992 und setzte Akzente im Bereich des Folk-Rock. Das Album enthält auch den Titel "Tomatenfisch", der zum bekanntesten Stück der Band avancieren sollte. Kurz darauf verließ Franzi die Band und wurde von Olli am Bass ersetzt. Während die zwei nächsten Alben (White Sheep 1993, Ultra 1994) noch im Bereich von Mittelalter und Folk einzuordnen sind, änderte sich das musikalische Profil der Band nach einem kurzen Intermezzo im Jahre 1995 mit Titeln wie "Time out" und bekam deutliche Industrial-Einflüsse (Quiet 1997, Too Loud 1998). Grund dafür wird der vorher erfolgte Bassistenwechsel sein: Für Olli, der nun sein Glück bei Rammstein suchte, stieg Moeh ein, der vorher Mitglied der Industrial-Band T.A.S.S. war. 1998 nahmen die Inchtabokatables an dem Projekt "GötterDÄmmerung" teil, bei dem der Fanclub der Berliner Punkband Die Ärzte mit ebendiesen befreundete Bands dazu aufforderte, einen Tribut-Sampler aufzunehmen und zu veröffentlichen. Die Inchtabokatables steuerten ihre Version von "Meine Ex(plodierte Freundin)" zu diesem Projekt bei, indem sie den Songtext als Nachrichtensendung persiflierten und lediglich den Refrain wie im Original beließen. Unterlegt wurde der Text von rhythmischem Motown-Jazz.

Typisch ist der Einsatz von Celli und anderen Streichinstrumenten - teils in sehr ungewöhnlicher Art. Nach der Trennung von ihrem alten Label, das noch das Best-Of-Album "Nine Inch Years" veröffentlichte, mit dem die Band allerdings nicht wirklich einverstanden war, hatte man Zeit für völlig neue Ideen. So ist das 2001 erschienene sechste und letzte Studioalbum "Mitten im Krieg" mit keinem der vorherigen Alben zu vergleichen.

Im Jahr 2002 wurde angekündigt, dass man sich nach elf Jahren ununterbrochenem Auf-der-Bühne-stehen nun eine ebenso lange Pause verdient hätte. Das Abschiedskonzert fand am 28. September 2002 in der Columbiahalle in Berlin statt. Zusätzlich wurde im selben Jahr das Doppel-Live-Album „Ultimate Live“ veröffentlicht. Die ehemaligen Bandmitglieder widmen sich inzwischen anderen Projekten.


Besetzung

  • Gesang, Geige: B. Broiler (Robert Beckmann)
  • Cello: B. Deutung (Tobias Unterberg)
  • Geige: Herr Jeh (Jan Klemm)
  • Schlagzeug: Kokolorus Mitnichten, Dr. Tinitus Banani (Titus Jany)
  • Bass: Moeh
  • Mischpult: Vadda

Diskografie

  • Inchtomanie (1992)
  • White Sheep (1993)
  • Ultra (1994)
  • Merry Christmas/X-mas in the old man's hat [Single] (1995)
  • Quiet (1997)
  • Übertrieben/Western Song [EP] (1997)
  • You chained me up [Single] (1998)
  • Too Loud (1998)
  • Nine Inch Years (2000)
  • Come with me [Single] (2001)
  • Mitten im Krieg (2001)
  • Ultimate Live (2002)