Aljoscha Rompe

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  • eigentlich: Arthur Alexander Jessen
  • geboren am 20.10.1947 in Berlin
  • war früher unter anderen bei den Bands Feeling B, Santa Clan
  • war eine wichtige Figur der Berliner Szene

Sein Stiefvater Robert Rompe war als hochrangiger Wissenschafts-Funktionär und angesehener Professor für Physik Mitglied im Zentralkomitee der SED. Auch Aljoscha war vor seiner Musikkarriere als Physiker tätig, verbüsste aber schon 1978 eine dreimonatige Haftstrafe wegen der Mitarbeit an einer oppositionellen Publikation. Bereits seit 1972, beginnend während seines Wehrdienstes bei der NVA, wurde Aljoscha mit Hilfe zahlreicher IM (= Informeller Mitarbeiter) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ausspioniert (Operative Personenkontrolle OPK "Rompe"). Nach seiner Haft wurde auch versucht, ihn selbst als IM anzuwerben, was aber misslang. Gesprächstreffen mit Mitarbeitern des MfS wurden von ihm dekonspiriert, nachdem er erfahren hatte dass das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt worden war. Aljoscha Rompe beantragte und erhielt 1980 einen Schweizer Pass, da sein leiblicher Vater Schweizer und auch seine Mutter durch Heirat Schweizer Staatsbürgerin geworden war. Mit 14 hatte er zwar den Personalausweis der DDR bekommen und wurde als sogenannter Doppelstaatler bei den Behörden geführt, wurde aber nie offiziell DDR-Staatsbürger. Die Reisefreiheit nutzte Rompe immer wieder, um Instrumente und Ausrüstung aus West-Berlin in die DDR einzuführen. 1982 begann er sogar ein Studium an der Freien Universität in Westberlin. 1987 eröffnete die Stasi eine weitere OPK "Schweizer" gegen ihn, außerdem wurde erfolglos versucht, seinen Gitarristen Paul Landers als Spitzel anzuwerben (vgl. "Mix mir einen Drink", S.620ff.).
Rompe wohnte 1979–1990 in der Fehrbelliner Straße 7 im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. 1983 gründete er zusammen mit Paul Landers und Alexander Kriening Feeling B, eine der bekanntesten Underground Bands der DDR. Seine Dachwohnung war Proberaum von Feeling B und Anlaufpunkt für alternative Jugendliche aller Art. Von 1990–1999 lebte er in einer Art Kommune in der Schönhauser Allee 5 bis er als letzter Bewohner nach vielen Schikanen das Haus verließ.
Aljoscha Rompe starb mit 53 Jahren am 23. November 2000 in seinem Wohnmobil in Berlin an einem Asthmaanfall.

Netzinfo: Wikipedia

Literatur