Paul Landers
Musiker aus Berlin, geboren am 9. Dezember 1964.
Netzinfo: Wikipedia
Paul Landers wurde als Heiko Paul Hiersche geboren, liess später zunächst seine Vornamen in Paul Heiko ändern. Bereits 1984 heiratete er Nikki Landers und nahm ihren Namen an (der Song "Pauls Hochzeit" von die anderen nimmt auf dieses Ereignis Bezug). Er meinte dazu, dass er nun endlich einen "rockstar-würdigen" Namen hätte. 1990 wurde er mit einer neuen Partnerin Vater von Emil Reinke, der bereits 1997 als Kinderdarsteller tätig war und seit 2015 das Elektro-Pop-Duo Twocolors betreibt.
Paul Landers machte eine Ausbildung als Funk- und Fernmeldemechaniker, begann aber schon 1983 bei Feeling B und danach bei mehreren anderen Bands wie z.B. Die Firma, B.R.O.N.X. usw. Gitarre zu spielen, ein festeres Soloprojekt namens Magdalene Keibel Combo verband ihn zusätzlich mit Flake Lorenz. In seiner Jugendzeit lernte er auch Klavier und Klarinette und spielte gelegentlich Schlagzeug. Um Problemen mit der in der DDR als "Asozialität" kriminalisierten Arbeitslosigkeit zu entgehen, hatte er verschiedene Alibi Jobs, z.B. als Hausmeister und Heizer in Bibliotheken, Kindergärten usw.. Durch Mitwirkung bei den Bands Die Firma und später First Arsch lernte er seine späteren Rammstein-Kollegen kennen. Nach seinem Einstieg bei Rammstein im Frühjahr 1994 überzeugte er auch Flake davon, wodurch sich Feeling B auflösten.
Im Zuge von Ermittlungen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR wurde nach dem März 1987 ein sogenannter IMS-Vorlauf "Paul" angelegt (eine Materialsammlung, auf deren Basis die Möglichkeit einer Anwerbung des Betreffenden als IM geprüft werden sollte). Ein denkbares Ziel für die Stasi war die Möglichkeit einer Bespitzelung von Pauls Bandkollege Aljoscha Rompe im Rahmen von dessen OPK "Schweizer". Nachdem sich Landers in mehreren verdeckten Anwerbungsgesprächen (u.a. im Rahmen von polizeilichen Ermittlungen nach dem Skinhead-Überfall auf ein Punk-Konzert in der Berliner Zionskirche am 17.Oktober 1987) als dem MfS gegenüber konsequent ablehnend geäußert hatte, wurde der Vorlauf ergebnislos beendet (vgl. Galenza / Havemeister: "Mix mir einen Drink", S.630f.).