Haus Leipzig

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Veranstaltungszentrum in der westlichen Vorstadt von Leipzig (Elsterstraße).

Das im Wesentlichen mit dem heutigen Erscheinungsbild identische Gebäude wurde zwischen 1927 und 1930 als sogenanntes "Großkeglerheim" errichtet. Mit 45 Kegelbahnen war es die größte derartige Einrichtung in Deutschland und wurde auch für internationale Wettkämpfe genutzt. Nach erheblichen Kriegszerstörungen wurde das Gebäude 1946 von der sowjetischen "Intourist GmbH" übernommen und zu einem Hotel namens "Haus Antifa" umgebaut, dabei entstand der zentrale Tanzsaal mit 600 Plätzen. 1953 wurde es unter dem Namen "Haus Leipzig" Staatseigentum der DDR und 1961 zum "Zentralen Klub der Jugend und Sportler Artur Becker" (der Zusatz "Sportler" entfiel später) umgewidmet. Hier fanden weiterhin große Tanzveranstaltungen, Bälle und zentrale Jugendweihe-Feierlichkeiten statt, außerdem diente es für Kongresse und Arbeitstreffen diverser FDJ-Fachorganisationen und -Bezirksverbände. Mit der Rückbenennung in "Haus Leipzig" Anfang 1990 fiel es in das Eigentum der Stadt Leipzig, die aus wirtschaftlichen Erwägungen Pläne öffentlich machte, mehrere ehemals kommunal bzw. durch die DDR-Jugendorganisation FDJ geleitete Einrichtungen (u.a. außerdem das JKH "Jürgen Lange" in Möckern und das JKH "Erich Zeigner" in Connewitz) zu veräußern. Nach Protesten der sich organisierenden lokalen Jugend-Subkultur mit einer symbolischen "Besetzung" des Neuen Rathauses im März 1991 wurden diese Pläne aufgegeben und verschiedene Formen freier Trägerschaften ausgehandelt. Das "Haus Leipzig" verblieb in der Verwaltung des städtischen Kulturamtes und wurde ab 1992 dem "heimatlos" gewordenen IG Rock e.V. als Sitz und für seine Konzerttätigkeit zur Verfügung gestellt. So fanden neben zahlreichen Szene-Nachwuchs-Konzerten von 1992 bis 1995 auch die Jahresauflagen des Leipziger Rockfestivals und bis 1997 der Leipziger Rockwettbewerb hier statt, außerdem größere Indie-Rock-Gastspiele wie z.B. Phillip Boa and the Voodooclub oder Stiff Little Fingers. Legendären Ruhm unter der Leipziger Rock-Musikerschaft besaß auch die Keller-Kneipe TUVALU, in der gleichfalls Konzerte stattfanden (dokumentiert z.B. hier).
1997 wurde das Haus an den Sportverein "Post Leipzig e.V." verpachtet, der zwischenzeitlich die Nutzung als Kegelsportstätte erneuerte. Zwischen 2009 und 2014 wurde es von einem Privatinvestor entkernt und grundsaniert und seit der Neueröffnung u.a. als Miet-Location mit nun 1400 Plätzen vermarktet.

Netzinfo: www.hausleipzig.com | Wikipedia