JK "Extrem"
Legendärer selbstverwalteter Jugendklub im Örtchen Lugau (bei Doberlug-Kirchhain), ins Leben gerufen ab Anfang der 1980er (bzw. ca. 1985).
Initiator Alexander Kühne (* 1964) machte durch Mundpropaganda den prinzipiell illegal betriebenen Live-Club als Veranstaltungsreihe in einer örtlichen Gastronomie zu einem Mekka der ostdeutschen Untergrund-Bandszene. Ursächlich war weniger eine oppositionelle Einstellung zur DDR, sondern vielmehr Langeweile, kreativer Impuls und das extrem strukturschwache kulturelle Umfeld in der Brandenburger Provinz. 1988 wurde hier Müllerbeat aus dem nahen Lauchhammer in einem Contest zur "Besten DDR-Band" gewählt. Bereits vor 1990 gelang es sogar, die West-Berliner Cow-Punk-Band Waltons nach Lugau einzuschleusen. Ab 1990 wurde der Konzertbetrieb deutlich kommerzieller, auch Größen wie Rammstein oder Fettes Brot traten nun in Lugau auf. Die örtliche Konzert-Tradition wurde bzw. wird sporadisch vom "Landei Lugau" weitergeführt.
Die Geschichte des Klubs wurde 2016 in dem Roman "Düsterbusch City Lights" (hier literarisch verfremdet), sowie 2018 in der ARTE-Doku "Lugau City Lights" nacherzählt.
Netzinfo: Lugau (Wikipedia) | Alexander Kühne im Interview 2021
Musik
- Die Vision - JC Lugau Extrem / Live in Lugau 1986 (Tape, Heimat Kassetten HK 04)
- Kaltfront - Live in Lugau (1989) (Tape, Heimat Kassetten HK 05)
- Die Art - Live in Lugau 1989 (Tape, Heimat Kassetten HK 06)
Literatur
- 2016: "Düsterbusch City Lights" von Alexander Kühne (Heyne Hardcore, München)