Eis & Licht

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Label für Neofolk, Industrial und Darkpop, in Dresden aktiv von 1997 bis 2010.

Das von Stephan Pockrandt gegründete Label galt als mediale und kommerzielle Ergänzung eines von ihm seit 1993 im Fanzine "Sigill" propagierten Weltbildes von einer "konservativen Kulturavantgarde". Im Rahmen der Entwicklungen in der Subkultur der sogenannten "Schwarzen Szene" der 1990er Jahre, vor allem in den Genres Darkwave, Gothic Rock, Industrial & Power Electronics, standen Fanzine und Label für eine unkritische und unreflektierte Öffnung gegenüber reaktionären bis neurechten Ideen bis hin zu konkreten Anschlussmöglichkeiten für politisch entsprechend motivierte Akteure. Der von Pockrandt stets als "unpolitisch" betonte Standpunkt wurde durch rechte Autoren in seinem Fanzine konterkariert und durch zumindest ästhetisch und/oder inhaltlich umstrittene Bands und Musiker in seinem Labelprogramm wie z.B. Von Thronstahl unterstrichen. Beispielgebend sind auch Tribute-Compilations für den protofaschistischen Kulturphilosophen Julius Evola (1898 - 1974) und Alfred Schmid (1899 - 1968), den mutmaßlich pädophilen Gründer des elitär-konservativen Jugendbundes "Graues Corps".
Von den im Parocktikum dargestellten Bands wurden Darkwood, Dies Natalis, Forseti, Orplid, Primus Inter Pares, Sonne Hagal und Voxus Imp. bei Eis & Licht veröffentlicht, die Zusammenarbeit aber von fast allen bereits zwischen 2002 und 2005 wieder beendet.
Ob die Labeltätigkeit durch den zunehmenden öffentlichen Druck 2010 beendet wurde, lässt sich nicht belegen. Das Fanzine "Sigill" wurde schon 2001 von Pockrandt eingestellt, das Nachfolgeblatt "Zinnober" endgültig 2003.

Weiterlesen hier (Sigill) und hier (Eis & Licht).