Hellscream

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Thrash Metal-Band aus Leipzig, aktiv ca. 1988 (stabile Besetzung) bis 1990.

Gründung ca. November 1986 durch Jens „Schmette“ Schmitt (voc / git) und Heiko „Lands“ Landmann (drums). Beide fingen schon 1983 an zusammen Musik zu machen und es entwickelte sich langsam in Richtung der späteren Band, wurde aber durch die Armeezeiten unterbrochen. Ab 1987 verstärkt durch Heiko „Leipi“ Leipold (bass) und Görschi (leadvoc) stieß Anfang 1988 Frank „Gülle“ Labs als zweiter Gitarrist dazu und im September 1988 kam Koma Kschentz als neuer Drummer zur Band.
Zu dieser Zeit existierten schon etliche eigene Songs der Band, erweitert um Coverversionen von z.B. Saxon und Running Wild Songs. Nach dem Einstieg von Koma entwickelten sich die Songs in eine schnellere und thrashigere Richtung, orientierte sich die Band bis dahin noch eher am traditionellen Metal, und es ging mehr in Richtung der deutschen Thrash Metal Bands dieser Zeit. Das führte zum Austausch der alten Coversongs durch den Song „Sodomy and Lust“ von Sodom. Aufgrund zeitlicher Einschränkung durch den Job und wohl auch der Änderung der musikalischen Richtung verließ Bassist Leipi Ende 1988 die Band und so übernahm Labs die Position des Bassisten, wobei er den Bass einfach weiterhin durch sein Gitarreneffektgerät jagte und dadurch den Wegfall der zweiten E-Gitarre durch einen verzerrten Bass wettmachte, was zu einem damals in Leipzig wohl einzigartigem Sound beitrug.
Obwohl die einzelnen Mitglieder aus unterschiedlichen Stadtteilen Leipzigs kamen, kann man die Gegend um Plagwitz (dort wurde geprobt), Klein- und Großzschocher und Grünau als das damalige Revier bezeichnen. Im Winter 1988 / 89 zog sich Koma eine Handverletzung zu und wurde bei den Proben für ein paar Wochen durch Stefan Schmidl von der Leipziger Band Shark Attack ersetzt. Im Großen und Ganzen beschränkten sich die Aktivitäten der Band auf den Proberaum, einzige Live Gigs waren am 14.Februar 1989 zwei Songs in der Pause zwischen den Bands Zorn und Stahlwerk in der Leipziger "Völle" (= JKH "Völkerfreundschaft", Leipzig-Grünau) und ein ca. halbstündiger Auftritt am 9.Juni 1989 beim V. Leipziger Rockfestival im Eiskeller, dem heutigen Conne Island. Dieser Auftritt stellte auch schon den Höhepunkt der Bandgeschichte dar. Im Mai 1989 prügelte man mit Hilfe des Technikers „Hase“, einer an der Proberaumdecke aufgehangenen Schwarzwurzel und einem Tonbandgerät ein Demo-Aufnahme ein, doch die Soundqualität war dementsprechend, immerhin wurde in einer Sonntag Nachts ausgestrahlten Sendung auf Jugendradio DT64 ein halber Song dieses Demos gespielt.
Eine Einstufung machte die Band nie, wurde auch damals gar nicht angestrebt, es bestanden wohl ein paar lose Kontakte zur IG Rock, doch wurden diese nicht weiter verfolgt. Letztlich existierten damals keine großartigen Betrebungen die Band bekannter zu machen, war man doch neben dem dreimaligen Proben pro Woche auch sehr mit dem Abhängen und Feiern mit den Kumpels beschäftigt. Auch wurde eine Weiterentwicklung durch die Einberufung von Görschi zur NVA kurz vor'm Mauerfall gebremst. Man fand zwar Anfang 1990 mit „Stelle“ einen Ersatz am Mikro, doch war man sich untereinander uneins über den weiteren Weg der Band was mit dem Austritt von Koma und der Auflösung der Band endete.
Später im Jahr 1990 gab es durch Jens Schmitt und dem Original-Drummer Heiko Landmann noch einen Versuch mit neuen Mitstreitern ein Hellscream II - Projekt auf die Beine zu stellen welches mehr in Richtung Black Metal gehen sollte, doch nach einer Studioaufnahme-Session hielt sich dies nur bis 1991 und dem endgültigen Aus für Hellscream. Außer Stelle (später u.a. Drummer beim Schwarzen Kanal), Heiko Landmann (seit 2011 bei der Band Rockphon) und Koma Kschentz (später u.a. Julia Montez, Main Machine, Herbst9 und seit 2003 als freiberuflicher Drummer unterwegs) beendeten die restlichen Bandmitglieder ihre musikalische Laufbahn, Gitarrist Jens „Schmette“ Schmitt starb 2007.
(Vielen Dank für den Text: "Koma" Kschentz mit Heiko Landmann)

Besetzung

  • Jens "Schmette" Schmitt - voc, g († 2007)
  • Görschi - voc (1987 - 1989) / Stelle - voc (1990)
  • Heiko "Leipi" Leipold - bg (1987/88)
  • Frank "Gülle" Labs - g, später bg (ab 1988)
  • Heiko "Lands" Landmann - dr (bis 1988) / Koma Kschentz - dr (ab 1988)

Musik

  • 1989: Demo (Tape)