Rosa Extra

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Berliner Art-Punk-Band, 1981 bis 1984.

Verbindung von Punk mit avantgardistisch-literarischen Texten, u.a. von den Szene-Dichtern Stefan Döring und Bert Papenfuß-Gorek. Ursprünglich (schon ab 1979!) auch unter dem Namen Der Schwarze Kanal (Spalda + Jestram zusammen mit den Sängerinnen Cerstin Gorek und Anette Schuster; nicht zu verwechseln mit der 1989 aus L'Attentat hervorgegangenen Hardcore-Band aus Leipzig!). Diese provokante Bezeichnung mit Bezug zur gleichnamigen, seit 1960 ausgestrahlten Propaganda-Sendung des DDR-Fernsehens entsprach Papenfuß' Intention, Spalda bevorzugte mit Rosa Extra einen punk-affineren Skandal: es handelte sich um einen DDR-Markenname für Damenhygieneartikel.
Im Januar 1983 nahm die Band in der Nähe von Dresden einige Titel für den von Sascha Anderson mit Partnern in West-Berlin geplanten "DDR von unten" Sampler auf, nach Strafandrohung durch die DDR Staats-Sicherheit zog Spalda seinen Beitrag aber wieder zurück.
Anfang 1984 als zähneknirschender Tribut an die durch eine "Einstufung" zu erreichende offizielle Auftrittsgenehmigung unbenannt in Hard Pop, aus der u.g. Besetzung gehörten neben Spalda auch Hachtmann und Lepsch zum neuen Line-Up. Jestram, Kriening und Lippok konzentrierten sich auf die von ihnen ab 1983 neu initiierten Bands Aufruhr zur Liebe und Ornament & Verbrechen, Kriening trommelte außerdem zunächst bei Feeling B.

Quellen: Galenza / Havemeister 1999 | Boehlke / Gericke: "too much future - Punk in der DDR" (Ausstellungskatalog, 2. Auflage, SUBstitut / Verbrecher Verlag 2007) | "Too much future" (Compilation-Booklet 2020)

Besetzung(en)

Musik

Der Schwarze Kanal

Rosa Extra