Zum Räwier
Ehemalige Kneipe & Konzert-Location im ehemals besetzten Haus in der Schönhauser Allee 20 in Berlin-Prenzlauer Berg.
Der Name Zum Räwier wurde in Anlehnung an das in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Volkspolizei-Revier in der Schönhauser Allee 22/23 (ehemaliges Jüdisches Alter-Versorgungsheim, heute Teil des Jüdischen Friedhofs Schönhauser Allee) gewählt.
Zunächst wurde 1989 eine Kneipe im ehemaligen Blumenladen in der Schönhauser Allee 20 eingerichtet, die später um eine Bühne im "Schlauch" unter dem Seitenflügel ergänzt wurde. Anfangs noch mit Schaufenstern und alter Eingangstür versehen, wurde der Eingangsbereich und auch die großen Schaufenster nach Fußballspielen im nahegelegenen Jahn-Sportpark zerstört. Der Kneipen- und Konzertbetrieb lief trotzdem weiter. Später wurden die Schaufenster erst mit Holz vernagelt und dann bis auf kleine vergitterte Fenster zugemauert und eine verstärkte Eingangstür verbaut.
Das Räwier war "Heimspiel-Konzert-Location" von Plastix, The Shocks und später auch von P.N.E.T.'95 (die alle ihre Proberäume in der Schönhauser 20/21 hatten) sowie u.a. der Träsh Torten Combo, Strohsäcke , Barbie Bitches, Goyko Schmidt, Worhäts und Sixteen Eyes.
Das Räwier war neben dem LSD, dem Rat-Pub und dem dem Bären eine der wichtigen Kneipen & Konzert-Locations der Subkultur der frühen 1990er im Prenzlauer Berg.
Nach der Schließung des Räwiers wurde im benachbarten ebenfalls besetzten Haus der Sportlertreff eröffnet. Dieser führte die Kneipen- & Konzert-Tradition des Räwiers fort. Nachdem sich das Klientel der Bewohner geändert hatte, wurde der Sportlertreff ebenfalls geschlossen. Punkrock und Subkultur in der Schönhauser Allee 20/21 waren Geschichte und in den Räumlichkeiten des ehemaligen Räwiers wurde die Hipster-Kommerzkneipe MS Völkerfreundschaft und später eine Currybude eingerichtet.