Tatjana Besson: Unterschied zwischen den Versionen
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Bassistin und Sängerin aus Berlin, bürgerlicher Name ''Lisa Flamminger'', geboren 1961 in Eisleben. | Bassistin und Sängerin aus Berlin, bürgerlicher Name ''Lisa Flamminger'', geboren 1961 in Eisleben. | ||
Tatjana lernte zunächst den Beruf der Hutmacherin, Anfang der 80er Jahre begann sie ein Studium der Zahnmedizin an der Humboldt-Universität, welches sie jedoch abbrach um sich auf das Musik machen zu konzentrieren. 1983 gehörte sie zu den Gründern der Punkband '''[[Die Firma]]''' und betätigte sich zeitweise als Managerin der eng befreundeten Underground-Blues-Band '''[[Freygang]]'''. 1986 entstand mit Musikern von '''[[Antitrott]]''' ihr Nebenprojekt '''[[Kalabatek Exzek]]''', später in den 1980ern spielte sie außerdem u.a. im offenen Musikprojekt '''[[Tacheles]]''' und als Gast bei der '''[[Magdalene Keibel Combo]]'''. <br>Im Januar 1990 war sie an der Hausbesetzung Rosenthaler Straße 68 in Berlin-Mitte durch Musiker der Bands '''Freygang''', '''Die Firma''', '''[[Ichfunktion]]''' und weitere Freunde beteiligt. Daraus folgte die Gründung des Kulturhauses "Eimer", mit dem Konzept des Umbaus des Hauses zur Nutzung von Probe- und Konzerträumen. Im April 1990 erfolgte die Gründung der ''Autonomen Aktion WYDOKS'' durch '''Freygang''', '''[[Feeling B]]''' und '''Die Firma''', für die sie auch für den Berliner Senat kandidierte. <br>Anfang der 1990er Jahre wurde durch Selbst-Outing bekannt, dass Tatjana (als IM "Kim") ebenso wie ihr Bandkollege [[Trötsch]] mehrere Jahre als "Inoffizielle Mitarbeiterin" für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig war (vgl. [[Ronald Galenza|Galenza]] / [[Heinz Havemeister|Havemeister]]: "Wir wollen immer artig sein", 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.). Trotzdem hatte '''Die Firma''' noch bis 1993 Bestand. Nach deren Auflösung wechselte sie als Bassistin ganz zu '''Freygang'''. Daneben spielt(e) sie in der '''Egon Kenner Band''' (Solo-Projekt eines Freygang-Gitarristen) und bildete ab Ende der 1990er mit Helmar Kreysig das Kern-Duo in dem Bandprojekt '''[[Kleinste Zelle]]'''. Nach der Jahrtausendwende begann sie eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin, betreibt aber weiterhin ihre musikalischen Aktivitäten.<br>Mit [[Richard | Tatjana lernte zunächst den Beruf der Hutmacherin, Anfang der 80er Jahre begann sie ein Studium der Zahnmedizin an der Humboldt-Universität, welches sie jedoch abbrach um sich auf das Musik machen zu konzentrieren. 1983 gehörte sie zu den Gründern der Punkband '''[[Die Firma]]''' und betätigte sich zeitweise als Managerin der eng befreundeten Underground-Blues-Band '''[[Freygang]]'''. 1986 entstand mit Musikern von '''[[Antitrott]]''' ihr Nebenprojekt '''[[Kalabatek Exzek]]''', später in den 1980ern spielte sie außerdem u.a. im offenen Musikprojekt '''[[Tacheles]]''' und als Gast bei der '''[[Magdalene Keibel Combo]]'''. <br>Im Januar 1990 war sie an der Hausbesetzung Rosenthaler Straße 68 in Berlin-Mitte durch Musiker der Bands '''Freygang''', '''Die Firma''', '''[[Ichfunktion]]''' und weitere Freunde beteiligt. Daraus folgte die Gründung des Kulturhauses "[[Eimer (Berlin)|Eimer]]", mit dem Konzept des Umbaus des Hauses zur Nutzung von Probe- und Konzerträumen. Im April 1990 erfolgte die Gründung der ''Autonomen Aktion WYDOKS'' durch '''Freygang''', '''[[Feeling B]]''' und '''Die Firma''', für die sie auch für den Berliner Senat kandidierte. <br>Anfang der 1990er Jahre wurde durch Selbst-Outing bekannt, dass Tatjana (als IM "Kim") ebenso wie ihr Bandkollege [[Trötsch]] mehrere Jahre als "Inoffizielle Mitarbeiterin" für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig war (vgl. [[Ronald Galenza|Galenza]] / [[Heinz Havemeister|Havemeister]]: "Wir wollen immer artig sein", 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.). Trotzdem hatte '''Die Firma''' noch bis 1993 Bestand. Nach deren Auflösung wechselte sie als Bassistin ganz zu '''Freygang'''. Daneben spielt(e) sie in der '''Egon Kenner Band''' (Solo-Projekt eines Freygang-Gitarristen) und bildete ab Ende der 1990er mit Helmar Kreysig das Kern-Duo in dem Bandprojekt '''[[Kleinste Zelle]]'''. Nach der Jahrtausendwende begann sie eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin, betreibt aber weiterhin ihre musikalischen Aktivitäten.<br>Mit [[Richard Kruspe]] hat sie einen gemeinsamen, 1992 geborenen Sohn, den Schauspieler [http://www.imdb.com/name/nm7633004/ Merlin Besson]. | ||
Netzinfo: [https://de.wikipedia.org/wiki/Tatjana_Besson Wikipedia] | Netzinfo: [https://de.wikipedia.org/wiki/Tatjana_Besson Wikipedia] |
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2022, 17:08 Uhr
Bassistin und Sängerin aus Berlin, bürgerlicher Name Lisa Flamminger, geboren 1961 in Eisleben.
Tatjana lernte zunächst den Beruf der Hutmacherin, Anfang der 80er Jahre begann sie ein Studium der Zahnmedizin an der Humboldt-Universität, welches sie jedoch abbrach um sich auf das Musik machen zu konzentrieren. 1983 gehörte sie zu den Gründern der Punkband Die Firma und betätigte sich zeitweise als Managerin der eng befreundeten Underground-Blues-Band Freygang. 1986 entstand mit Musikern von Antitrott ihr Nebenprojekt Kalabatek Exzek, später in den 1980ern spielte sie außerdem u.a. im offenen Musikprojekt Tacheles und als Gast bei der Magdalene Keibel Combo.
Im Januar 1990 war sie an der Hausbesetzung Rosenthaler Straße 68 in Berlin-Mitte durch Musiker der Bands Freygang, Die Firma, Ichfunktion und weitere Freunde beteiligt. Daraus folgte die Gründung des Kulturhauses "Eimer", mit dem Konzept des Umbaus des Hauses zur Nutzung von Probe- und Konzerträumen. Im April 1990 erfolgte die Gründung der Autonomen Aktion WYDOKS durch Freygang, Feeling B und Die Firma, für die sie auch für den Berliner Senat kandidierte.
Anfang der 1990er Jahre wurde durch Selbst-Outing bekannt, dass Tatjana (als IM "Kim") ebenso wie ihr Bandkollege Trötsch mehrere Jahre als "Inoffizielle Mitarbeiterin" für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig war (vgl. Galenza / Havemeister: "Wir wollen immer artig sein", 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.). Trotzdem hatte Die Firma noch bis 1993 Bestand. Nach deren Auflösung wechselte sie als Bassistin ganz zu Freygang. Daneben spielt(e) sie in der Egon Kenner Band (Solo-Projekt eines Freygang-Gitarristen) und bildete ab Ende der 1990er mit Helmar Kreysig das Kern-Duo in dem Bandprojekt Kleinste Zelle. Nach der Jahrtausendwende begann sie eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin, betreibt aber weiterhin ihre musikalischen Aktivitäten.
Mit Richard Kruspe hat sie einen gemeinsamen, 1992 geborenen Sohn, den Schauspieler Merlin Besson.
Netzinfo: Wikipedia
Musik
Die Firma (1983 - 1993)
- siehe Bandpage
Kalabatek Exzek (1986 - 1989)
- siehe Bandpage
Freygang (seit 1993)
- siehe Bandpage
Kleinste Zelle (seit 1999)
- siehe Bandpage