Die Firma: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter dem Namen Firma Trötsch gaben sie 1983 ihr erstes Konzert. Die Mitstreiter der rotmähnigen Frontfrau Tatjana Besson waren von je | Unter dem Namen Firma Trötsch gaben sie 1983 ihr erstes Konzert. Die Mitstreiter der rotmähnigen Frontfrau Tatjana Besson waren von je her eingefleischte Individualisten mit gemeinsamer Zielstellung, und so splitterte es öfter im Gebälk. Keyboarder Trötsch benörgelte die mangelnde Professionalität und verschwand, um nach zwei Jahren intensiver Beschäftigung mit eigenen Projekten wieder als Gast einzusteigen. Sänger Kai Pankonin, Texter von Hits wie "Kinder der Maschinenrepublik" und "Faschist", rückte 1986 zur Volksarmee ein und bekam bei seiner Rückkehr Probleme mit dem antimilitaristischen Image der Band, das er selber mitgeprägt hatte. Er verließ die Firma Ende 1987. | ||
Ähnlich wie Freygang, mit denen die Firma häufig auf Tour ging, kollidierte die Gruppe regelmäßig mit der Staatsmacht. Outfit und Habitus ihrer treuen Fans machte sie zum Bürgerschreck, ihre rauhe und ungestüme Spielweise zum enfant terrible der offiziösen Musikkritik. Dabei lassen sich die Aktivitäten der Firma keineswegs auf ein bierseeliges Punk-Revival reduzieren. Neben dem on-the-road-feeling ist dem Quintett kreative Vielseitigkeit wichtig. Musiker der Firma beteiligten sich an Performance-Aktionen in der Dresdener Kunsthochschule, am Projekt Törnen und bei New Affair. Sie traten im Rockfilm ''flüstern & schreien'' auf und in Paris beim DDR-Kulturfest. Bei den Konzerten gibt es jetzt manchmal erhitzte Diskussionen mit dem Publikum, das stur nach bestimmten Songs verlangt und der Band gestiegene Eintrittspreise vorwirft. Tatjana Besson: " Vielleicht sollte man mal öffentlich aushängen, daß die Veranstalter die Preise machen und nicht die Bands. Wenn wir alle Läden boykottieren wollten, die die Eintrittspreise raufgesetzt haben, können wir gleich Hausmusik machen." | Ähnlich wie Freygang, mit denen die Firma häufig auf Tour ging, kollidierte die Gruppe regelmäßig mit der Staatsmacht. Outfit und Habitus ihrer treuen Fans machte sie zum Bürgerschreck, ihre rauhe und ungestüme Spielweise zum enfant terrible der offiziösen Musikkritik. Dabei lassen sich die Aktivitäten der Firma keineswegs auf ein bierseeliges Punk-Revival reduzieren. Neben dem on-the-road-feeling ist dem Quintett kreative Vielseitigkeit wichtig. Musiker der Firma beteiligten sich an Performance-Aktionen in der Dresdener Kunsthochschule, am Projekt Törnen und bei New Affair. Sie traten im Rockfilm ''flüstern & schreien'' auf und in Paris beim DDR-Kulturfest. Bei den Konzerten gibt es jetzt manchmal erhitzte Diskussionen mit dem Publikum, das stur nach bestimmten Songs verlangt und der Band gestiegene Eintrittspreise vorwirft. Tatjana Besson: "Vielleicht sollte man mal öffentlich aushängen, daß die Veranstalter die Preise machen und nicht die Bands. Wenn wir alle Läden boykottieren wollten, die die Eintrittspreise raufgesetzt haben, können wir gleich Hausmusik machen." | ||
== Interview == | |||
Die Firma-Interview vom 10.1.1991: [http://podcast.parocktikum.de/2006/05/14/die-firma-interview-vom-10januar-1991/] | |||
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[[Category:Bands]] | [[Category:Bands]] | ||
[[Kategorie:Berlin]] | [[Kategorie:Berlin]] |
Version vom 19. Juli 2007, 17:52 Uhr
Besetzung
Tonträger
Bandgeschichte
Quelle: Die glorreichen Achtziger - Messitsch 7/1990
Unter dem Namen Firma Trötsch gaben sie 1983 ihr erstes Konzert. Die Mitstreiter der rotmähnigen Frontfrau Tatjana Besson waren von je her eingefleischte Individualisten mit gemeinsamer Zielstellung, und so splitterte es öfter im Gebälk. Keyboarder Trötsch benörgelte die mangelnde Professionalität und verschwand, um nach zwei Jahren intensiver Beschäftigung mit eigenen Projekten wieder als Gast einzusteigen. Sänger Kai Pankonin, Texter von Hits wie "Kinder der Maschinenrepublik" und "Faschist", rückte 1986 zur Volksarmee ein und bekam bei seiner Rückkehr Probleme mit dem antimilitaristischen Image der Band, das er selber mitgeprägt hatte. Er verließ die Firma Ende 1987.
Ähnlich wie Freygang, mit denen die Firma häufig auf Tour ging, kollidierte die Gruppe regelmäßig mit der Staatsmacht. Outfit und Habitus ihrer treuen Fans machte sie zum Bürgerschreck, ihre rauhe und ungestüme Spielweise zum enfant terrible der offiziösen Musikkritik. Dabei lassen sich die Aktivitäten der Firma keineswegs auf ein bierseeliges Punk-Revival reduzieren. Neben dem on-the-road-feeling ist dem Quintett kreative Vielseitigkeit wichtig. Musiker der Firma beteiligten sich an Performance-Aktionen in der Dresdener Kunsthochschule, am Projekt Törnen und bei New Affair. Sie traten im Rockfilm flüstern & schreien auf und in Paris beim DDR-Kulturfest. Bei den Konzerten gibt es jetzt manchmal erhitzte Diskussionen mit dem Publikum, das stur nach bestimmten Songs verlangt und der Band gestiegene Eintrittspreise vorwirft. Tatjana Besson: "Vielleicht sollte man mal öffentlich aushängen, daß die Veranstalter die Preise machen und nicht die Bands. Wenn wir alle Läden boykottieren wollten, die die Eintrittspreise raufgesetzt haben, können wir gleich Hausmusik machen."
Interview
Die Firma-Interview vom 10.1.1991: [1]