Der Expander des Fortschritts: Unterschied zwischen den Versionen

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Avantgarde-Band aus Berlin, 1986 bis 1990. Live-Re-Union 2017 und 2019.
Avantgarde-Band aus Berlin, 1986 bis 1990. Live-Re-Union 2017 und 2019.


Die Gründungsmitglieder waren: Susanne Lehmann (später verheiratet Binas), Eckehard Binas, Mario Persch und Uwe Baumgartner, getextet wurde überwiegend von Persch, teils von E.Binas. Mit wechselnden Schlagzeugern (ab 1989: Norbert Grandl, Jörg Beilfuß und Thomas Görsch) und Bassist Stefan Schüler wurde das anfänglich überwiegende Studiokonzept auch live realisiert. '''Der Expander des Fortschritts''' produzierte mehrere Kassetten, auch von anderen Projekten für das eigene ''[[ZoneTon]]'' Label, zwei LP's (die erste noch halblegal für ein Sublabel des britischen Avantgarde-Unternehmens ''Rē Records'', später als ''ZoneTon'' ZT 001 wiederveröffentlicht), steuerte etliche Songs für Sampler bei, komponierte Hörspiel- und Theatermusiken und hatte seine Freunde in der Berliner, Leipziger, Rostocker etc. Kunst- und experimentellen Musikszene. Mit dem schwangerschafts-bedingten Ausstieg von S.Binas und dem Wechsel von Jörg Beilfuß (arbeitete danach mit [[Thomas Wagner]] als '''[[Tom Terror & Das Beil]]''') zu Thomas Görsch vollzog sich ein radikaler musikalischer Wandel, dokumentiert auf der Kassette ''"4 Stücke"'' (s. Rezension in Messitsch 7/1990). Letzten Medienberichten (Ende 1990) zufolge gab es den Versuch, als Quartett unter dem Namen '''Four for Fortschritt''' in dieser Richtung weiterzuarbeiten, offensichtlich ist daraus nichts mehr geworden. <br>Eckehard Binas veröffentlichte als '''[[Ecke Binas]]''' ein Solo-Tape mit zwei Audio-Montagen bzw. Hörstücken, u.a. ''"Herzkotzen"''. Uwe Baumgartner wurde nach der Wiedervereinigung als Informeller Mitarbeiter des MfS (seit 1984 IM "Jörg Karg") enttarnt (vgl. [[Ronald Galenza|Galenza]] / [[Heinz Havemeister|Havemeister]]: "Wir wollen immer artig sein", 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.).<br>[https://uol.de/susanne-binas-preisendoerfer Susanne Binas-Preisendörfer] wurde Professorin für Medien- und Jugendkultur, [http://www.trommelthomas.de/vita-1.html Thomas Görsch] trommelte zwischen 1995 und 1998 bei '''[[Mutabor]]''' und '''[[Knorkator]]''', zuletzt 2007 in der Berliner Band '''[http://www.s-a-a-t.de/lilac_cms/de/3351,2e89924e1e9b8050d935ab65c3342dad,/CD-Salziges-Glueck---Audio-CD-der-Band-Saat.html Saat]'''.<br>Ende 2017 kam die Band in einer Neubesetzung um den Nukleus Eckehard & Susanne Binas für zunächst drei Konzerte wieder zusammen, Ende 2019 erneut und sogar für eine "Mini-Tour". Zu den weiteren Musikern gehören: Jascha Wonerow (g), Christoph Chudaska (bg), Leo Binas (dr), sowie Joachim Foerster (2017/19), [[Robert Mießner]] und [[SAFI]] (voc).<br>Die 2025er Compilation besteht aus der britischen ''Points East'' LP von 1989 und einer Sammlung von Tape-Tracks der Jahre 1988 bis 1991.
Die Gründungsmitglieder waren: Susanne Lehmann (später verheiratet Binas), Eckehard Binas, Mario Persch und Uwe Baumgartner, getextet wurde überwiegend von Persch, teils von E.Binas. Mit wechselnden Schlagzeugern (ab 1989: Norbert Grandl, Jörg Beilfuß und Thomas Görsch) und Bassist Stefan Schüler konnte das anfänglich überwiegende Studiokonzept auch live realisiert werden.<br>'''Der Expander des Fortschritts''' produzierte mehrere Kassetten (auch von anderen, befreundeten Projekten) für das eigene ''[[ZoneTon]]'' Label, zwei LP's (die erste noch halblegal für ein Sublabel des britischen Avantgarde-Unternehmens ''Rē Records'', später als ''ZoneTon'' ZT 001 wiederveröffentlicht), steuerte etliche Songs für Sampler bei, komponierte Hörspiel- und Theatermusiken und hatte seine Freunde in der Berliner, Leipziger, Rostocker etc. Kunst- und experimentellen Musikszene. Mit ihrer Präsenz in der DT64-Radiosendung [[:Category:Parocktikum|"Parocktikum"]] und der Aufnahme einer sogenannter [[Parocktikum-Sessions|Parocktikum-Session]] (März 1988) wuchs aber auch ihre mediale Bekanntheit in einem eher konventionellen Indierock-Umfeld und führte so z.B. zur Mitwirkung beim FDJ-Mega-Rockevent ''[https://www.rockinberlin.de/index.php?title=2._Juli_1988_The_Wedding_Present,_Jonathan_Richman,_Marquee_Moon_(u._a.) "Hier um 11"]'' in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle. Ende 1988 wurde aus der Band heraus die kurzlebige Veranstaltungsreihe [[Blanco-Check|"Blanco-Check"]] initiiert, mit der wiederum intimere und experimentellere Klänge gefördert werden sollten.<br>Mit dem schwangerschafts-bedingten Ausstieg von Susanne Binas und dem Wechsel von Jörg Beilfuß (arbeitete danach mit [[Thomas Wagner]] als '''[[Tom Terror & Das Beil]]''') zu Thomas Görsch vollzog sich ein radikaler musikalischer Wandel, dokumentiert auf der Kassette ''"4 Stücke"'' (s. Rezension in Messitsch 7/1990). Letzten Medienberichten (Ende 1990) zufolge gab es den Versuch, als Quartett unter dem Namen '''Four for Fortschritt''' in dieser Richtung weiterzuarbeiten, offensichtlich ist daraus nichts mehr geworden. <br>Eckehard Binas veröffentlichte als '''[[Ecke Binas]]''' ein Solo-Tape mit zwei Audio-Montagen bzw. Hörstücken, u.a. ''"Herzkotzen"''. Uwe Baumgartner wurde nach der Wiedervereinigung als Informeller Mitarbeiter des MfS (seit 1984 IM "Jörg Karg") enttarnt (vgl. [[Ronald Galenza|Galenza]] / [[Heinz Havemeister|Havemeister]]: ''"Wir wollen immer artig sein"'', 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.).<br>[https://uol.de/susanne-binas-preisendoerfer Susanne Binas-Preisendörfer] wurde Professorin für Medien- und Jugendkultur, [http://www.trommelthomas.de/vita-1.html Thomas Görsch] trommelte zwischen 1995 und 1998 bei '''[[Mutabor]]''' und '''[[Knorkator]]''', zuletzt 2007 in der Berliner Band '''[http://www.s-a-a-t.de/lilac_cms/de/3351,2e89924e1e9b8050d935ab65c3342dad,/CD-Salziges-Glueck---Audio-CD-der-Band-Saat.html Saat]'''.<br>Ende 2017 kam die Band in einer Neubesetzung um den Nukleus Eckehard & Susanne Binas für zunächst drei Konzerte wieder zusammen, Ende 2019 erneut und sogar für eine "Mini-Tour". Zu den weiteren Musikern gehören: Jascha Wonerow (g), Christoph Chudaska (bg), Leo Binas (dr), sowie Joachim Foerster (2017/19), [[Robert Mießner]] und [[SAFI]] (voc).<br>Die 2025er Compilation besteht aus der britischen ''Points East'' LP von 1989 und einer Sammlung von Tape-Tracks der Jahre 1988 bis 1991.


Netzinfo: [https://www.rockinberlin.de/index.php?title=Der_Expander_des_Fortschritts www.rockinberlin.de] | [https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Der-Expander-des-Fortschritts-kommt-nach-Potsdam Re-Union 2017/19]
Netzinfo: [https://www.rockinberlin.de/index.php?title=Der_Expander_des_Fortschritts www.rockinberlin.de] | [https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Der-Expander-des-Fortschritts-kommt-nach-Potsdam Re-Union 2017/19]

Aktuelle Version vom 19. Juli 2025, 08:40 Uhr

Avantgarde-Band aus Berlin, 1986 bis 1990. Live-Re-Union 2017 und 2019.

Die Gründungsmitglieder waren: Susanne Lehmann (später verheiratet Binas), Eckehard Binas, Mario Persch und Uwe Baumgartner, getextet wurde überwiegend von Persch, teils von E.Binas. Mit wechselnden Schlagzeugern (ab 1989: Norbert Grandl, Jörg Beilfuß und Thomas Görsch) und Bassist Stefan Schüler konnte das anfänglich überwiegende Studiokonzept auch live realisiert werden.
Der Expander des Fortschritts produzierte mehrere Kassetten (auch von anderen, befreundeten Projekten) für das eigene ZoneTon Label, zwei LP's (die erste noch halblegal für ein Sublabel des britischen Avantgarde-Unternehmens Rē Records, später als ZoneTon ZT 001 wiederveröffentlicht), steuerte etliche Songs für Sampler bei, komponierte Hörspiel- und Theatermusiken und hatte seine Freunde in der Berliner, Leipziger, Rostocker etc. Kunst- und experimentellen Musikszene. Mit ihrer Präsenz in der DT64-Radiosendung "Parocktikum" und der Aufnahme einer sogenannter Parocktikum-Session (März 1988) wuchs aber auch ihre mediale Bekanntheit in einem eher konventionellen Indierock-Umfeld und führte so z.B. zur Mitwirkung beim FDJ-Mega-Rockevent "Hier um 11" in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle. Ende 1988 wurde aus der Band heraus die kurzlebige Veranstaltungsreihe "Blanco-Check" initiiert, mit der wiederum intimere und experimentellere Klänge gefördert werden sollten.
Mit dem schwangerschafts-bedingten Ausstieg von Susanne Binas und dem Wechsel von Jörg Beilfuß (arbeitete danach mit Thomas Wagner als Tom Terror & Das Beil) zu Thomas Görsch vollzog sich ein radikaler musikalischer Wandel, dokumentiert auf der Kassette "4 Stücke" (s. Rezension in Messitsch 7/1990). Letzten Medienberichten (Ende 1990) zufolge gab es den Versuch, als Quartett unter dem Namen Four for Fortschritt in dieser Richtung weiterzuarbeiten, offensichtlich ist daraus nichts mehr geworden.
Eckehard Binas veröffentlichte als Ecke Binas ein Solo-Tape mit zwei Audio-Montagen bzw. Hörstücken, u.a. "Herzkotzen". Uwe Baumgartner wurde nach der Wiedervereinigung als Informeller Mitarbeiter des MfS (seit 1984 IM "Jörg Karg") enttarnt (vgl. Galenza / Havemeister: "Wir wollen immer artig sein", 4. erweiterte Auflage 2013, S.174ff.).
Susanne Binas-Preisendörfer wurde Professorin für Medien- und Jugendkultur, Thomas Görsch trommelte zwischen 1995 und 1998 bei Mutabor und Knorkator, zuletzt 2007 in der Berliner Band Saat.
Ende 2017 kam die Band in einer Neubesetzung um den Nukleus Eckehard & Susanne Binas für zunächst drei Konzerte wieder zusammen, Ende 2019 erneut und sogar für eine "Mini-Tour". Zu den weiteren Musikern gehören: Jascha Wonerow (g), Christoph Chudaska (bg), Leo Binas (dr), sowie Joachim Foerster (2017/19), Robert Mießner und SAFI (voc).
Die 2025er Compilation besteht aus der britischen Points East LP von 1989 und einer Sammlung von Tape-Tracks der Jahre 1988 bis 1991.

Netzinfo: www.rockinberlin.de | Re-Union 2017/19

Besetzung

  • Uwe Baumgartner - voc, keyb, perc, tapes († 2023)
  • Eckehard Binas - p, tp, sax, g
  • Susanne Binas - p, voc, sax, fl
  • Mario Persch - g, lyrics

später ergänzt durch:

Musik

mehr Samplerbeiträge hier

Ecke Binas

  • 1990: Vergrabene Bilder (Tape, ZoneTon ZT 005)